Microsoft Surface Pro 4 – Erster Eindruck

Nach zwei Tagen Nutzung, scheint mir das neue Microsoft Surface Pro 4 vor allem eine gelungene Neuerung mitzubringen, welche die Nutzung des Surface als Tablet-Notebook-Hybrid wirklich verbessert – für die man allerdings extra bezahlen muss: das neue TypeCover.

Mit den jetzt deutlich voneinander abgesetzten Tasten, einem guten und ausreichend langen Anschlag sowie einer deutlich weniger nachgebenden Gesamtkonstruktion, lässt sich auf dem neuen TypeCover bessert tippen als auf der sehr harten Tastatur des MacBook 12. Das größere Glastouchpad fühlt sich dagegen zwar deutlich besser an als die Vorgänger, allerdings ist das Klickgeräusch für meinen Geschmack zu laut und die Zweifinger-Scroll-Geste alles andere als verlässlich.

Dass das Surface etwas weniger dick und leichter ausgefallen ist, fällt nicht wirklich auf, dafür hat Microsoft aber im Vergleich zum Surface Pro 3 aber auch die Akkukapazität etwas verringert. Da der neue Intel Chip aber etwas effizienter ist, soll sich die Laufzeit nicht verändert haben. Bisher konnte ich (ohne es nachgemessen zu haben) auch keine kürzere Laufzeit (i5-Version) feststellen.

Was dagegen auffällt: der Lüfter ist deutlich leiser bzw. angenehmer und springt sehr viel seltener überhaupt hörbar an. Während er beim Surface Pro 3 schon beim Einrichten, beim Installieren von Software usw. zum Teil voll aufdreht, bleibt er beim Surface Pro 4 lautlos.

An den Schnittstellen hat sich leider nichts verändert. Am Surface Pro 4 muss man also weiterhin mit einem USB 3.0 Anschluss, Mini Displayport und MicroSD Slot vorlieb nehmen. Die neue Dockingstation bringt jetzt aber immerhin zwei Mini Displayports mit, so dass zwei externe Displays angesteuert werden können, ohne  dann doch wieder ein zweites Kabel zum Surface führen zu müssen.

Apropos Display. Der Bildschirm des Surface Pro 4 ist etwas größer geworden (12,3 Zoll) und löst jetzt mit beachtlichen 2736 x 1824 Pixeln auch höher auf. Microsoft hat daher die Skalierung standardmäßig auf 200% erhöht (immer mehr Programme kommen mittlerweile mit hohen DPI Werten und Skalierung zurecht, aber noch lange nicht alle). Was mich am Display wirklich stört: es spiegelt sehr stark – deutlich mehr als etwa die Bildschirme von MacBook 12 oder iPad Air 2 (seltsamerweise sind die Spiegelungen am schwarzen Rand um das Display dann auch noch verzerrt…). Außerdem macht sich bereits geringer Druck mit dem Surface Pen auf dem Display bemerkbar.

Der neue Surface Pen hält jetzt magnetisch ziemlich sicher am linken Rand des Surface Pro 4. Beim Transport habe ich da wenig bedenken, dass er abfallen könnte. Ermöglicht wird dies durch eine jetzt abgeflachte magnetische Seite des Stiftes. Ob er dadurch jetzt ergonomischer geworden oder eher das Gegenteil der Fall ist, muss wohl jeder selber entscheiden. Meiner Meinung nach gewöhnt man sich daran, genauso wie an den darin eingelassenen zwei Button. Woran man sich sicherlich nicht gerne gewöhnt, ist die immer noch deutlich wahrnehmbare Latenz beim Schreiben und Zeichnen mit dem Stift.  Sie ist aber gefühlt geringer als beim Surface Pro 3 und das Schreiben fühlt sich mit der Standardspitze wohl auch aufgrund des näher an das LCD herangerückte Bildschirmoberfläche etwas natürlicher an. Eine wirkliche Verbesserung sind die wechselbaren Stiftspitzen und die Radierfunktion an der Oberseite des Surface Pen. Die weiterhin bestehenden Möglichkeit, schnell OneNote aufzurufen oder gleich einen Screenshot an OneNote zu schicken, führt Microsoft immer noch dadurch ad absurdum, dass sich diese Shortcuts partout nicht von der OneNote App auf OneNote 2016 umschalten lassen.

Auch andere softwareseitigen Dinge, scheint Microsoft noch nicht ganz im Griff zu haben. Das erste Firmware-Update soll aber wohl zumindest das Problem des hohen Stromverbrauchs im Standby-Modus angehen. Ich hatte aber auch schon mit einem Absturz bzw. einfachen Abschalten zu kämpfen sowie einem nur noch schwarz leuchtenden Bildschirm nach dem Aufwachen aus dem Standby. Bei Letzterem half nur der Neustart durch langen Druck auf den Powerknopf…

Außerdem scheint Microsoft beim Treiber für die verbaute SSD geschlafen zu haben. Mit Samsung Treibern steigt die Schreibrate auf das Doppelte bzw. bei 4k sogar von 0 bzw. nicht messbar auf 100MB/s. Siehe Beitrag bei Winfuture.

Windows 10 Version 1511 und OneNote 2016 Notizen im Info-Center@Surface Pro 4

Leider hat Microsoft es weder mit dem Release des neuen Surface Pro 4 oder der neuen Office Version 2016 noch mit dem Herbstupdate 1511 von Windows 10 hinbekommen, OneNote 2016 als Alternative zur OneNote App vernünftig einzubinden. So lässt sich nach wie vor etwa die Notiz-Verknüpfung im Info-Center/ Action-Center (die Windows 10 Seitenleiste) nicht über einen Einstellungsdialog verändern. Auch nach der Installation von OneNote 2016 wird mit dem Link weiter munter die OneNote App geöffnet.
Zum Glück lässt sich dieses Verhalten (leider im Gegensatz zum Verhalten des Knopfes am Surface Pen) mit einem kurzen und beherzten Eingriff im Registrierungseditor abstellen.

  1. „regedit“ starten
  2. Zum Verzeichnis
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\ActionCenter\Quick Actions\All\SystemSettings_Launcher_QuickNote

    navigieren

  3. Die Zeichenfolge mit dem Namen „URI“ von
    onenote-cmd://quicknote?onOpen=typing

    auf

    onenote://PFAD_ZUM_NOTIZBUCH

    ändern

  4. Surface neustarten
  5. Eventuell fragt Windows beim nächsten Klick auf den Link nach dem Neustart noch einmal nach, welches Programm ab jetzt immer gestartet werden soll. Dort einfach noch einmal OneNote 2016 auswählen.

Der PFAD_ZUM_NOTIZBUCH „Schnelle Notizen“ sieht bei mir beispielsweise wie folgt aus: „C:\User\SaGrLand\Documents\OneNote-Notizbücher\Mein Notizbuch\“. Die gesamte URI Zeichenfolge wäre daher:

onenote://C:\Users\SaGrLand\Documents\OneNote-Notizbücher\Mein Notizbuch\

Evernote:

Wer lieber Evernote statt OneNote 2016 nutzt und dieses mit der Notiz-Verknüpfung im Info-Center starten will, kann unter „URI“ einfach folgendes eintragen:

evernote:

Windows 10 Version 1511 – Weniger Speicherplatz nach Update?

Windows10_1511Nach dem Update von Windows 10 auf Version 1511 sind auf deiner Festplatte plötzlich 30GB weniger freier Speicherplatz vorhanden? Das liegt nicht daran, dass Windows nach dem Update auf einmal so viel mehr Speicherplatz brauchen würde. Dieses Phänomen liegt einzig und allein darin begründet, wie Microsoft die Update-Prozedur für das große Herbstupdate umgesetzt hat. Es findet nämlich kein „normales Update“ statt, wie es sonst bei kleineren Updates der Fall ist, sondern eine datenschonende Neuinstallation (ganz ähnlich der Updateinstallation von Windows 8 auf Windows 10).
In der Folge findet sich nach dem Update auf Windows 10 Version 1511 auf der Festplatte der Ordner „Windows.old“ – und der enthält nichts anderes, als die alte Windows 10 Version. Bei mir hat dieser Ordner (bei einem ganz neue installierten Windows 10) eine Größe von 23GB. Hinzu kommen dann noch die temporär (also bis man sie selber von Hand löscht…) gespeicherten Updatedateien. Bei mir mit einer Größe von 7GB. Da sind also die 30GB Speicherplatz hin…
Zum Glück ist es einfach, den Speicherplatz wieder freizugeben. Rechter Mausklick auf C: und im Reiter „Allgemein“ auf Bereinigen klicken. In dem dann aufpopenden Fenster „Datenträgerbereinigung für Windows (C:)“ tauchen die alte Windows Installation und die temporären Installationsdateien zunächst nicht in der Liste auf. Dafür muss erst auf „Systemdateien bereinigen“ geklickt werden. Dann wird die Liste aktualisiert und beides kann zum Löschen ausgewählt werden.