Lenovo YOGA 3 11 – Erster Eindruck & Hands-On

Das neue Lenovo YOGA 3 11 kostet je nach Ausstattung zwischen 599 und 999 Euro. Dafür bekommt man 4 oder 8 GB Arbeitsspeicher (verlötet und daher nicht nachträglich änderbar), eine 128 oder 256 GB SSD (mit m.2 Anschluss, also wechselbar) und einen Intel Core M Prozessor 5Y10C (mit 0,8 GHz und 2,0 GHz im Turbo) oder 5Y71 (mit 1,2 GHz und 2,9 GHz im Turbo). Der Grafikkern ist jeweils ein Intel HD Graphics 5300. Als WLan-Karte kommt ein dual Band fähiger Chip von Qualcomm (“Killer”, Atheros QCA61x4) mit m.2 Anschluss zum Einsatz (funktioniert unter Linux wohl erst mit Kernel 4.0 alias 3.20). Das Notebook ist im Augenblick in weiß und silber erhältlich. Eine schwarze Version soll noch folgen. Die orangene Variante der vorherigen Generation wird es dagegen wohl nicht mehr geben.

Der 34 Wh starke Akku des Yoga 3 11 soll unter Windows laut Lenovo 6,5 Stunden halten. Bei meinen bisher nur kurzen Versuche unter Ubuntu 14.10 scheint, eine Laufzeit von 6+ Stunden bei halber Displayhelligkeit und leichten Schreibarbeiten / Surfen möglich zu sein.

Das Lenovo YOGA 3 11 hat das 360 Grad Scharnier seines Vorgängers geerbt. Auf das schmale Kettenscharnier des Yoga 3 Pro muss man also verzichten. Dennoch sind die Gehäusemaße geschrumpft, so dass das Yoga 3 11 mit dem Apple MacBook Air 11 mithalten kann. Zwar wiegt das Yoga 3 11 mit 1.200g insgesamt 120g mehr als das Air, dafür ist es aber mit 29 cm einen ganzen cm schmaler. In der Tiefe kommt es dagegen, wohl auch durch das 360 Grad Scharnier bedingt, auf 19,7 cm und damit 0,5 cm mehr als das MacBook Air. Mit 15,8 mm “Dicke” ist das Yoga 3 insgesamt 1,2 mm dünner als das Air an der dicksten Stelle. Da das Yoga aber nicht so stark Keilförmig designt ist wie das MacBook wirkt es etwas klobiger.

Fast identische Maße weisen die Netzteil von Yoga 3 11 und MacBook Air 11 auf. Das Netzteil des Yoga wirkt etwas kleiner und kommt mit einem abnehmbaren Verbindungskabel zum Notebook daher. Auf Seite des Netzteil ist das Kabel als USB-Stecker ausgeführt, auf Seiten des Notebooks hat Lenovo die USB Form an einer Ecke mit einer “Nase” versehen, damit man das Ladekabel nicht aus Versehen in einen USB Port steckt. Der Ladeanschluss auf der Seite des Notebooks kann aber als normaler USB 2.0 Port genutzt werden, wenn das Yoga nicht an der Steckdose hängt.

Das Yoga verfügt über folgende Anschlüsse und Buttons an der linken und rechten Seite des Gehäuses:

Kombinierter USB 2.0 und Stromanschluss (links)

  • 1 x USB 3. 0 (links)
  • 1 x Micro-HDMI (links): Neben HDMI-Kabeln funktionieren auch Micro-HDMI auf VGA Adapter (getestet mit einem Adapter von KanaaN auch unter Ubuntu 14.10).
  • 4 in 1 Kartenleser (links): Leider stehen SD-Karten ganze 1,5cm aus dem Gehäuse heraus. Beim Transport muss man sie also herausnehmen.
  • 1 x USB 2.0 (rechts)
  • Kombinierter Kopfhörer und Mikrofon-Anschluss (Headset-Anschluss) (recht)
  • Lautstärkewippe (recht)
  • Display-Rotation-Lock-Button
  • Versenkter Reset-Button
  • Power-Button
  • Power-LED
  • Das schlecht auflösende Display der letzten Generation ist beim Lenovo YOGA 3 11 einem Full HD Display mit 1920 x 1080 Pixel gewichen. Leider spiegelt es aufgrund des Touchscreen weiterhin sehr stark. Oberhalb des Displays befindet sich die 720p Webcam.

Die Tastatur besitzt keine Hintergrundbeleuchtung. Sie nutzt leider auch nicht die gesamte Gehäusebreite, so dass etwa die Tabulator- und linke Shift-Taste sehr schmal ausfallen. Dafür ist die rechte Shift-Taste normal ausgeführt und die Pfeiltasten wie beim MacBook Air darunter angeordnet. Ungewöhnlich ist dagegen für deutsche Tastaturen die leider nur einzeilige Entertaste, an die man sich erst gewöhnen muss. Aufgrund dieses Layouts ist auch die Rautetaste im Unterschied zu “normalen” Tastaturen eine Reihe nach oben gerutscht. Beides hätte vermieden werden können, wenn eine schmale Entertaste wie beim MacBook Air 11 verbaut worden wäre. Eine weitere schlechte Designentscheidung ist die schmale silbernen Einfassung des Touchpads. Je nachdem, wie das Licht darauf fällt, kann die Spiegelung bzw. das Blenden ziemlich nerven.

Während die Gesamtqualität ein ordentlichen Eindruck hinterlässt, liegt das Touchpad bei mir leicht schief im Gehäuse (auf der rechten Seite liegt es leicht höher als auf der linken Seite, die auch noch nach vorne leicht abfällt). Auch der Displaydeckel steht, wenn er geschlossen auf der Tastatur liegt, an der rechten Seiten etwa einen mm über den Seitenrand hinaus und schließt auf der linken Seite entsprechend nicht bündig ab.

EDIT:
Einen wirklichen Designschnitzer hat sich Lenovo bei der weißen Version des Yoga 3 11 geleistet. Das Material ist leider lichtdurchlässig. Konkret bedeutet das, dass auf dem Notebookdeckel ein etwa 22 x 12 cm großes helles Rechteck (mit einigen als dunkle Schatten erkennbaren Klebestreifen o.ä.) zu sehen sehen ist sobald das Display an ist.

LINK:
Hier geht es zu meinem YouTube-Video zu diesem Beitrag.

Lenovo YOGA 3 11 – Einfach zu öffnen aber kaum upzugraden

lenovo_yoga3-11_open-1024x714Das neue Lenovo YOGA 3 11 in der 11 Zoll Version ist eines der schlanken, leichten und damit portablen sowie lüfterlosen Intel Core M Notebooks. Die Rückseite des YOGA 3 wird von 11 Torx-Schrauben gehalten. Einen entsprechenden Schraubenzieher der Größe T5 vorausgesetzt, lässt sich das Gehäuse leicht öffnen. Nach dem Entfernen der Schrauben einfach mit den Fingernägeln in den Spalt zwischen Bodenplatte und Umrandung gehen und die Platte leicht anheben. Beginnen sollte man damit an den beiden Scharnieren. Dabei vorsichtig sein, damit die kleine Plastikhaken, die die Bodenplatte festhalten nicht abbrechen. Wenn die Platte an der Schanierseite gelöst wurde gleichzeitig mit den Fingernägeln auf beiden Seiten des Lenovo von hinten nach vorne fahren und auch hier die Haken lösen. Anschließend kann die Bodenplatte einfach hinten langsam ganz angehoben werden, bis sie sich von alleine auch vorne ablöst. Leider zeigen sich unter der Bodenplatte nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, die Ausstattung des Lenovo YOGA 3 11 zu verändern.

  • Der Arbeitsspeicher ist (wie oben im Bild zu sehen; 8 GB-Version) fest auf dem Mainboard verlötet. Man muss sich also vor dem Kauf überlegen, ob einem die 4 GB der günstigsten Yoga 3 11 Version ausreichen oder ob es doch lieber 8 GB RAM seinen sollen.
  • Problemlos zugänglich ist nur die SSD. Bei mir wurde ein Modell von Samsung mit 256 GB verbaut: MZ-NTE2560 / F/N: MZNTE256HMHP-00L2 NGFF/M.2 6GB/S. Die längliche SSD (22 x 80 mm) belegt einen der beiden M.2 Steckplätze.
  • Der Akku mit 34 Wh scheint ebenfalls relativ einfach wechselbar zu sein. Eine der Schrauben ist zwar mit einem Garantiesiegel überklebt, aber wenn irgendwann wirklich ein Akkutausch notwendig wird, ist die Garantie wahrscheinlich sowieso schon abgelaufen.
  • Der W-Lan Chip Qualcomm Atheros QCA61x4 (auf dem Modul steht die Kennzeichnung QCNFA34AC) belegt den zweiten M.2 Steckplatz. Ein Wechsel des WLan-Chips (den beispielsweise Linux erst mit Kernel 4.0 alias 3.20 über ath10k unterstützt) wird dadurch erschwert, dass das Flachbandkabel, das den USB-Port und die Schalter auf der rechten Seite des Lenovo YOGA 3 11 mit dem Mainboard verbindet, auf den Chip geklebt wurde.

UPDATE 21.02.2015
Ich habe jetzt die Qualcomm WLan-Karte gegen eine Intel Wireless-N 7260 2×2 BGN + BT M.2 ausgewechselt. Mechanisch ist der Tausch kein Problem, das Flachbandkabel ist nur mit einem leicht zu entfernenden Doppelklebeband befestigt. Leider läuft das YOGA 3 11 mit der neuen Karte aber nicht, da Lenovo im BIOS eine Whitelist für erlaubte Karten hinterlegt hat. Nach dem Einbau der Karte wird man beim nächsten Start daher mit dem lapidaren Error-Hinweis “Unauthorized Wireless network card is plugged in. Power off and remove it.” abgespeist. Ohne ein angepasstes BIOS bootet mit der getauschten Karte also leider kein Betriebssystem.

UPDATE 22.02.2015
Ich habe gerade ein Support bzw. FCC-Dokument von Lenovo für das Yoga 3 11 gefunden, das die kompatiblen WLan-Module auflistet:

  • Intel 3160NGW
  • Intel 3160HMW
  • Broadcom BCM943162ZP
  • Broadcom BCM94352Z
  • Qualcomm QCNFA34AC

UPDATE 25.04.2015
Wie ein Leser auf einem meiner anderen Blogs berichtete, funktioniert bei ihm eine eingebaute Intel 3160NGW auch nicht (und die Treiber im Kernel 4.0 würde die verbaute Broadcom Karte auch nicht abdecken). Tatsächlich zeigt das FCC-Dokument für den amerikanischen Markt eine weitere Einschränkung für die Intel 3160NGW Karte an: es werden nur Karten diesen Typs erkannt, die mit der FCC ID: PD93160NGU versehen sind (die FCC ID ist bei einigen Angeboten direkt auf der M.2 Karte aufgedruckt).

LINK:
Hier geht es zu meinem YouTube-Video zu diesem Beitrag.

Fedora 21@Asus UX305 – Was geht?

DSC_0060Das Asus Zenbook UX305 ist eines der neuen lüfterlosen Notebooks mit Intel Core M Prozessor. Das Display misst 13,3 Zoll und kommt als entspiegeltes IPS Panel, entweder mit Full HD Auflösung (1920 x 1080 Pixel) oder mit QHD+ Auflösung (3200 x 1800 Pixel). Die Preise beginnen bei 799 Euro für die Full HD und 899 Euro für die QHD+ Version (jeweils mit 128 GB SSD und 8 GB Arbeitsspeicher; für die 256 GB SSD bezahl man 100 Euro Aufpreis).

Hochauflösendes Display, schlankes Design mit einer “Dicke” von 12,3 mm, ein Gewicht von 1200g, eine echte SSD (mit 128 oder 256 GB) und mit dem Core M einen Prozessor, der im Gegensatz zum Intel Atom auch mal etwas anspruchsvollere Aufgaben erledigen kann.

Wie schlägt sich das neue Asus Zenbook UX305 (bei mir in der Version F mit FullHD-Display) unter GNU/Linux? Mit Fedora 21 von Haus aus ziemlich gut. Die Installation klappt über ein externes CD-Laufwerk mit UEFI und eingeschaltetem Secure Boot problemlos.
Auch Hardwaremäßig gibt es nichts zu meckern:

Hardware Geht?
CPU Throttling Ja
Tochpad TapToClick / 2finger-Scrolling Ja / Ja
Intel Wireless 7265 Wlan Ja
Intel Bluetooth Ja (F2-LED leuchtet sobald Bluetooth angeschaltet wurde)
Intel Audio Ja
SD-Card Reader Ja
Kamera Ja

Viele Sondertasten funktionieren auch auf Anhieb:

Funktion Geht?
F1 – Suspend Ja
F2 – Flugmodus Nein (LED der Taste leuchtet sobald Bluetooth angeschaltet wurde)
F5 – Bildschirm dunkler Nein
F6 – Bildschirm heller Nein
F7 – Bildschirm an/aus Ja
F8 – Externer Bildschirm nicht getestet
F9 – Touchpad an/aus Ja
F10 – Mute Ja
F11 – Ton leiser Ja
F12 – Ton lauter Ja
Fn-A – Autohelligkeit Nein

Zum Regeln der Bildschirmhelligkeit habe ich hier eine Alternative mit Script und Tastenbelegung beschrieben.

Zum Stromverbrauch

Suspend to RAM funktioniert normalerweise problemlos (nur einmal hatte ich eine gpu hanging error beim Aufwachen).
Der Akku des Asus UX305F hat eine Kapazität von 45 Wh. Im Suspend-Modus ging die Akkuladung in 10 Stunden um 0,5 Wh zurück.
Mit installiertem TLP liegt der von powertop angezeigte Verbrauch bei 1/3 Bildschirmhelligkeit und leichtem Surfen, Blog schreiben etc. bei 4-6 Watt (bei HTMl5-Videos 8+ Watt). Die Angaben zur gesamte Akkulaufzeit variieren (powertop bzw. Fedora) unter diesen Bedingungen zwischen 7 und 10 Stunden.

Designsünden

DSC_0061

  1. Das Asus Zenbook UX305F ist mit unter 13mm ziemlich flach, entspricht ansonsten aber den normalen Maßen eines 13zöllers (bzw. denen des MacBook Air 13). Daher ist es schade, das die linke Tastenspalte (Esc bis Strg) doch sehr schmal geraten ist – und das, obwohl links und rechts neben der Tastatur noch jeweils 2,3 cm Platz bis zum Gehäuserand sind.
  2. Da das Gerät so flach ist, schiebt sich das Display beim Aufklappen leicht unter das Gerät und hebt es an. Ergonomisch bringt die sehr leichte Schrägstellung der Tastatur nicht viel, aber der Abstand zum Tisch hilft dem lüfterlosen UX305 wahrscheinlich bei der passiven Kühlung. An sich wäre dieses Design kein Problem, wären da nicht die beiden 3 mm breiten „Plastiknasen“ am unteren Rand des Displays, die für mit für das Anheben zuständig sind (und damit der Aludeckel nicht auf dem Tisch kratzt). Leider sind die Nasen ziemlich hart, so dass beim Tippen und Verschieben das Asus UX305 auf weicheren Holzplatten sofort Schrammen und Einkerbungen hinterlässt.
  3. DSC_0062

  4. Platz im Inneren musste Asus scheinbar beim SD-Kartenslot sparen. Auf jeden Fall steht eine eingesteckte SD-Karte ganze 1,2 cm aus dem Gehäuse heraus.
  5. Leider hat es Asus nur geschafft, ein Micro-HDMI-Port zu verbauen und kein Mini-Displayport. Ob bspw. der Micro-HDMI auf VGA Adapter von Asus Tablets funktioniert konnte ich mangels Adapter (noch) nicht testen.
  6. Dem flachen Gehäuse und/oder dem Preis ist die Tastaturbeleuchtung zum Opfer gefallen. Na ja, finde ich nicht so schlimm. Dafür gibt es ein mattes FullHD-Display, ein lüfterloses Design, drei USB 3.0 Anschlüsse und ein Netzteil, das in der Abmessung in etwa dem des MacBook Air 11 entspricht. Leider verursacht das Netzteil bei mir kontinuierlich rasselnde Geräusche, wenn es an der Steckdose hängt.
  7. DSC_0063

  8. Wer nicht hauptsächlich mit TapToClick arbeitet, sollte sich den Kauf des Asus Zenbook UX305 gut überlegen, denn die Hardwaretasten des Touchpad klicken sehr laut.