Erster Eindruck zum Dell XPS 13 (2015)

Mit der neuen Version des XPS 13 packt Dell ein 13 Zoll Display in ein 11 Zoll Gehäuse das nur wenig größer ausfällt als das des MacBook Air 11. Es gibt sogar die Möglichkeit, anstelle des zwar schön (hochauflösend) anzusehenden, aber aufgrund des Touchlayers spiegelnden QHD-Displays, eine Version mit mattem 1920 x 1080 Pixel Full-HD Display zu erstehen. Leider gibt es aber auch einige Dinge die sehr störend sind.

Zum einen, scheint Dell Probleme mit der Qualitätskontrolle zu haben:

  • Die Leertaste funktioniert bei mir am linken und rechten Rand nicht – ich muss sie immer in der Mitte treffen. Im Vergleich zu den anderen Tasten fühlt sich der Anschlag sehr dumpf an. Eventuell funktionieren die Federn der Taste nicht – mal sehen, was Dells Support dazu sagt (evtl. kann dieser DIY Fix helfen).
  • Die Entertaste (gleich schmal wie beim MacBook Air 11) liegt bei mir deutlich tiefer als alle umliegenden Tasten.
  • Das Touchpad klappert schon wenn man nur leicht drauf tippt (bei YouTube hat jemand ein Video gepostet der das gleiche Problem hat und hier gibt es einen, von mir nicht getesteten, DIY Fix). Also bei jedem TapToClick, womit ich eigentlich das laute Klicken des Touchpads umgehen wollte…

Damit wären wir zum anderen auch schon bei der ersten unschönen Designentscheidung:

  • Das Touchpad ist beim normalen Klicken sehr laut. Das macht schon im Zug und wohl erst recht in der Bibliothek keinen Spaß.
  • Die Tastatur ist leider verhältnismäßig klein, nutzt also nicht die vorhandene Notebookbreite aus (vielleicht sollte Dell neben dem „Invinity Display“ auch ein „Invinity Keyboard“ verbauen/erfinden…)
  • Wirklich unglaublich ist aber, dass das Display mit „adaptivem Kontrast“ („adaptive contrast“) arbeitet (kann ganz einfach unter dieser URL nachvollzogen werden). Bei dunklem Bildschirminhalt wird die Bildschirmhelligkeit automatisch heruntergesetzt, bei hellem Inhalt wird die Helligkeit des Displays dagegen gesteigert. Dieses Verhalten lässt sich nicht abschalten und führt dazu, dass bei dunklem Hintergrundbild und etwa dem Arbeit mit ebenfalls dunkel eingestelltem Terminal selbst am Schreibtisch manchmal nur wenig zu erkennen ist. Draußen ist das Notebook mit solchen Farbkombinationen wohl überhaupt nicht nutzbar. Da bringt leider auch das matte Display nix.
  • Das Netzteil an sich ist zwar relativ kompakt, nutzt aber leider einen Kleeblattstecker mit Schutzleiter, weshalb der Stecker entsprechend voluminös ausfällt.

Bei der Linux-Kompatibilität gibt es trotz Sputnik-Projekt auch ein paar nervige Kleinigkeiten:

  • Statt vernünftig unterstützter Intel-Karte wird eine WLan-Karten von Broadcom verbaut. Nicht nur, dass es keinen offenen Treiber für die Karten gibt, auch mit den existierenden Treibern werden bei mir unter Ubuntu 15.04 keine 5GHz Netzwerke erkannt.
  • Das Touchpad funktioniert mit den neuen Bios-Versionen an sich ganz gut. Leider funktioniert nur die Handballenerkennung (der Treiber kennt die für palm rejection/ palm detection nötige Z-Achse nicht) bzw. das Ausschalten des Touchpads beim Schreiben bislang immer noch nicht. Daher landet man viel zu häufig beim Schreiben plötzlich an einer nicht gewollten Stelle im Text. Für den produktiven Schreibeinsatz gibt es kaum etwas schlimmeres (außer man nimmt in Kauf, immer das Touchpad an- bzw. auszuschalten…

ElsterFormular 2015@Mac OS X 10.10.3 Yosemite

UPDATE:

Eine Anleitung für das aktuelle ElsterFormular 2016 unter macOS Sierra 10.12.3 befindet sich HIER.

ALTER BEITRAG:

Jedes Jahr die gleiche Leier… nicht nur, dass immer wieder die unliebsame Steuererklärung ansteht, nein, auch an der bescheidenden Betriebssystemunterstützung des ungeliebten ElsterFormulars scheint sich Jahr für Jahr nichts zu ändern. Linux und Mac OS X werden wie gehabt offiziell nicht unterstützt. Aber das heißt ja zum Glück nicht, dass man nicht trotzdem seine Steuererklärung auf dem neuesten MacBook unter Yosemite machen kann. Die kalte Schulter der Finanzverwaltung für die nicht aus Redmond stammenden Betriebssysteme bedeutet nur, dass man sich zunächst etwas Arbeit mit Wine machen muss (vielleicht geht ja mit etwas Wein die Steuererklärung auch generell leichter von der Hand… ). Die folgende Anleitung basiert auf:

  • Mac OS X Yosemite Version 10.10.3
  • Wine 1.7.37
  • ElsterFormular 16.1.20150424
  • Foxit Reader 7.08.1216

Eventuell funktioniert diese Anleitung bei aktuelleren Versionen nicht mehr (Fehler bitte einfach kurz in einem Kommentar mitteilen). Jetzt aber zur Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Als erstes besorgen wir uns die aktuellste Version 1.7.37 von Wine für Mac über winebottler (Downloadlink) und installieren diese.
  2. Zum Zweiten benötigen wir natürlich das ElsterFormular (hier der Link zu der für diese Anleitung benutzten Version 16.1.20150424).
  3. Die heruntergeladene exe-Datei des ElsterFormulars sollte beim Doppelklick automatisch mit Wine geöffnet werden. Der Dialog „You are about to open a Wine file“ kann mit der Vorauswahl „Run directly in“ „/Users/NAME/Wine Files“ über Go abgenickt werden.
  4. Nach der Aktualisierung der Wine-Konfiguration und des Erstellen des Standard-Prefix sollte automatisch der Installationsdialog des ElsterFormulars starten. Der obligatorische Lizenzvertrag muss abgenickt und das standardmäßige Installationsverzeichnis kann einfach beibehalten werden.
  5. Die Installation wird zwischendurch mit der Fehlermeldung, dass die VC++ 2013 Laufzeit-Bibliothek nicht installiert werden konnte, unterbrochen. Wir ignorieren das zunächst einmal.
  6. Damit später das Ergebnis der Steuerberechnung und die Steuererklärung ausgedruckt werden können, benötigen wir noch ein PDF-Programm. Statt Adobe benutzen wir die Version 7.08.1216 des kostenlosen Foxit Readers (zum Download).
  7. Beim Doppelklick auf die Setup.exe sollte im „You are about to open a Wine file“ Dialog ebenfalls automatisch der Standard „Run directly in“ „/Users/NAME/Wine Files“ eingetragen sein, so dass wir der Installation das Go geben können.
  8. Auch beim Foxit Reader nicken wir die Eula ab, lassen den Standardinstallationsort stehen und belassen es bei der vollständigen Installation (den Resten einfach mit Voraus annehmen, außer der kostenlosen Testversion von PhantomPDF…).
  9. Nach der Installation nutzen wir das Angebot, den Foxit Reader einmal automatisch zu starten, um ihn dann gleich wieder zu schließen.
  10. Da Wine noch läuft, können wir einfach mit einem Klick auf das Weinglas den „File Manager“ starten. Hier navigieren wir zu „C:Program FilesElsterFormularbin“ und starten „pica.exe“, um das ElsterFormular zu starten.
  11. Das Umschalten zwischen den einzelnen Seiten der Steuererklärung verursacht bei jedem ersten Aufruf zwar eine kleinere Gedenksekunde, aber ansonsten funktioniert das ElsterFormular wie gewohnt. Das gilt auch für den automatischen Start des Foxit Readers, wenn etwa die Steuerberechnung aufgerufen wird.

Wie immer liefert natürlich auch die neue Ausgabe des ElsterFormulars keine Tipps und Tricks mit, die beim Steuersparen helfen würden. Wer also mehr als nur einige rudimentäre Ausfüllhinweise und eine logische Konsistenzprüfung haben möchte, kommt um eine Steuerberater, den Beitrag für den Lohnsteuerhilfeverein oder ein kostenpflichtiges Steuerprogramm nicht herum. Von letzteren gibt es heutzutage glücklicherweise auch einige, die nativ unter Mac OS X laufen. Dazu zählen für die Steuererklärung 2016 (also das Steuerjahr 2015) zum Beispiel:

  • WISO steuer:Mac 2016
  • SteuerSparErklärung MAC 2016

Daneben gibt es natürlich auch noch einige kostenpflichtige online basierte und daher ohnehin Mac-kompatible Services für die Erstellung der Steuererklärung.

UPDATE:
Nach dem Absenden der Steuererklärung an das Finanzamt kann es vorkommen, dass Elster hängenbleibt bzw. abstürzt – das Formular wurde dennoch an das Finanzamt übertragen. Der Fehler lässt sich reproduzieren, wenn nach dem Neustart des Programms über “Drucken->Drucken der komprimierten Steuererklärung / des Übertragungsprotokolls” versucht wird, den schriftlich einzureichenden Ausdruck der komprimierten Steuererklärung auszudrucken. Glücklicherweise erstellt Elster jedoch vor dem Absturz eine PDF-Datei der komprimierten Steuererklärung. Die Datei kann einfach über einen Rechtsklick auf das Wine-Symbol in der Taskleiste über den dort zu findenden “File Manager” kopiert werden. Das PDF befindet sich unter “c:usersBENUTZERNAMEApplication Dataelsterformularpicatmp” (alternativ über das Terminal unter “~/Wine Files/drive_c/users/BENUTZERNAME/Application Data/elsterformular/pica/tmp/”).

Gegenrede: Doch lieber Mac OS X statt Linux…

…zumindest auf dem Desktop? In den letzten Monaten habe ich versucht meine MacBook Air durch sieben unterschiedliche Notebooks (Lenovo Yoga 3 11, Lenovo Yoga 11s, Surface Pro 2 und 3, Samsung Series 9 900x3g, Lenovo Thinkpad Yoga, Asus Zenbook UX305) und GNU/Linux zu ersetzen (Ubuntu, Xubuntu, Debian Jesse und Fedora 21). Diesen Versuche sehe ich als gescheitert an. Letztlich liegt das nicht an der rein technischen Seite. Denn ob die gesamte Hardware von Linux unterstützt wird, ist zwar bei Notebooks extrem unterschiedlich, aber auch bei optimaler Unterstützung bleiben für mich zu viele Kompromisse. Dazu gehören unter anderem:

  • Ewig das gleich Thema: Touchpad
    Keine Frage, Touchpads funktionieren unter Linux mittlerweile (natürlich notebookabhängig) sehr viel besser, als ich es in Erinnerung habe. Allerdings sind die Unterdrückung ungewollter Mausbewegungen und die Handballenerkennung immer noch meilenweit vom OS X Komfort entfernt. Daher sind eigentlich nur Notebooks mit abgeschaltetem Touchpad erträglich – und daher auf TrackPoints angewiesen.
  • Schrift und Scrollen:
    Eigentlich bleibt nur Ubuntu, wenn man nicht auf „schöne“ Schrift und halbwegs flüssiges scrollen ohne grafische Aussetzer Wert legt. Klar kann ich bei Fedora mit TrueType-Fonts, Hinting, rgba und lcdfilter zumindest in Bezug auf die Schrift schon viel verbessern, zufrieden stellt mich das aber nicht wirklich.
  • Arbeitsseitig angewiesen auf Word, Excel und PowerPoint
    Die MS Office Version unter Mac OS ist weitgehend kompatibel mit der Windows Version. Wenn man original MS-Dokumente layoutgetreu überarbeiten können muss, gibt es kaum einen andere Möglichkeit. Für halbwegs layouterhaltende Textdokumente funktioniert LibreOffice zwar mittlerweile nicht schlecht und Tabellenkalkulation geht auch noch halbwegs, aber Präsentationen empfinde ich als kleine Katastrophe. Als Alternative immer Windows in einer VM laufen zu lassen geht zwar, allerdings ist mir Mac OS „only“ dann doch lieber als Windows@Linux…
  • Wenn man nichts außergewöhnliches will
    bekommt man unter OS X eigentlich alles was man braucht – und im Normalfall funktioniert das dann auch einfach. Gerade bei wichtiges Programme habe ich lieber eine einfach Bedienung mit wenigen Möglichkeiten (wie bei Time Machine) – die aber einfach funktioniert – als allen es allen möglichen Firlefanz einzustellen gibt, ich mir aber nicht zu helfen weiß, wenn dann mal was nicht funktioniert (wie zuletzt mit Sonderzeichen bei Deja Dup…).