These 1:
Spieleentwickler streichen Features, weil sie bereits die erste Erweiterung oder den nächsten In-App-Purchase im Kopf haben. Apple wird wahrscheinlich für die nächste Iteration des MacBook 12 keinen signifikant schnelleren Prozessor, keine deutlich längere Batterielaufzeit und keinen viel besseren Bildschirm aus dem Hut zaubern (können). Natürlich könnte man 16GB RAM anbieten oder 1TB SSD-Speicher (und natürlich eine bessere Webcam). Die erste These ist: Apple promotet das MacBook 12 2016/2017 mit 100% mehr USB-C Anschlüssen. Es gibt bestimmt genug Erstkäufer, die ihr Gerät upgraden würden, wenn ein zweiter USB-Anschluss vorhanden ist.
These 2:
Die zweite These lautet: Apple hat für ein Nutzungsproblem noch keine aus seiner Sicht angemessen Lösung gefunden. Das Problem: wie stelle ich sicher, dass das MacBook 12 auch tatsächlich lädt, wenn der Nutzer es an das Netzteil anschließt? Auf diese Frage gibt es nur dann eine triviale Antwort, wenn ein MacBook 12 2016/2017 an beiden verbauten USB-C Anschlüssen geladen werden könnte. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass der Nutzer darauf achtet, ob tatsächlich ein Ladesymbol auf dem Bildschirm angezeigt wird, wenn er das Netzteil in den richtigen Anschluss steckt – und ein optisches Signal am Kabel, wie noch beim MacSafe-Anschluss, gibt es ja nicht mehr. Lenovo hat sich für seine Ladetechnik beim Yoga 3 11 (Ladeanschluss kann auch als USB 2.0 Port genutzt werden) dafür entschieden, den Ladestecker so zu formen, dass er nicht in einen normalen USB-Port passt – das wäre für Apple vermutlich keine elegante Lösung.
These 3:
Die aktuelle Version des MacBook 12 mit einem USB-C-Anschluss ist in dieser Implementation sowieso nur ein Vormodell. Apple wartet noch auf die Thunderbolt-Version 3.0 die über USB-C funktionieren wird. Deshalb gibt es auch keinen Displayport-USB-C-Adapter für das aktuelle MacBook 12. These 3 ist daher: das aktuelle MacBook 12 ist nur ein „proof of concept“, die angedachte, „voll funktionsfähige“ Revision kommt dann ein wenig später.
These 4:
Apple glaubt tatsächlich, dass eine bestimmte Gruppe von Nutzern keine oder kaum externe Gerät nutzt und daher ein Anschluss ausreicht. Außerdem sollen sowieso alle Nutzer noch stärker an die iCloud gebunden werden. Die vierte These lautet daher: Apple gesteht seinen Nutzern großzügigerweise noch einen USB-Anschluss zu, um sie nicht ganz zu vergraulen. Eigentlich hätte Apple aber lieber gar keinen vernünftig nutzbaren Anschluss (ähnlich dem Lightning-Port an iOS-Geräten). In einer zukünftigen Version des MacBook 12 gibt es daher dann nur noch „inductive wireless charging“ und allenfalls eine ominösen „service port“ – ganz wie bei der Apple Watch.