Dell hat die dritte Version des XPS 13 mit aktualisierten Skylake Prozessoren herausgebracht. Äußerlich hat sich nicht viel getan, nur der DisplayPort Anschluss ist einem flexibleren USB-C Port gewichen. Über diesen kann nicht nur DisplayPort, HDMI oder VGA herausgeführt werden, sondern er dient (im Gegensatz zum Port beim MacBook 12…) auch als Thunderbolt 3 Schnittstelle. Außerdem kann das XPS 13 neben dem normalen Stromanschluss über die USB-C Buchse bzw. Thunderbolt 3 geladen werden. Sobald Dell daher seine angekündigte Dockingstation herausbringt, ist nur noch eine Kabelverbindung nötig.
Wie sieht es aber mit GNU/Linux auf der neuen Kiste aus? Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf:
- Dell XPS 13 9350 8GB / 256GB SSD mit BIOS Version 1.1.7
- Fedora 23 mit Kernel 4.2.3.300
I. Installation
Bei der Installation von Fedora 23 bin ich auf zwei Probleme gestoßen.
- Die erste Klippe, die es zu umschiffen gilt, betrifft die neuen von Dell verbauten SSDs (betrifft nicht die 128GB Version). Fedora Live erkennt die NVMe SSD nicht – schlecht für die Auswahlmöglichkeiten im Installationsdialog.
Die einfache Lösung für das Problem versteckt sich im EFI/BIOS. Dieses einfach beim Hochfahren des Notebooks mittels F2 aufrufen und unter „System Configuration -> SATA Operations“ die Option „RAID On“ auf „AHCI“ stellen (oder „Disabled“, dann muss man allerdings u.a. auf Native Command Queuing (NCQ) verzichten). Jetzt sollte die SSD erkannt werden und der Installation steht nichts mehr im Wege. - Allerdings wollte mein XPS 13 9350 das installierte Fedora 23 partout nicht booten. Nach dem Start wurde immer sofort Dell SupportAssist aufgerufen, einen Fehler konnte das Tool aber nicht ausmachen und bot daher immer nur einen Reboot oder den Weg ins EFI/BIOS Setup an. Da man auf solche wenig hilfreiche Helferlein gut und gerne verzichten kann, habe ich im Setup gleich mal den OS Recovery SupportAssist auf „OFF“ gesetzt (unter dem Punkt „SupportAssist System Resolution->Auto OS Recovery Threshold“). Zum Dank bringt ein Neustart dann immerhin die eindeutige Fehlermeldung „No bootable devices found“ hervor.
Die Lösung dieses Problems führt uns wieder ins EFI/BIOS Setup zurück. Unter dem Punkt „General->Boot Sequence“ befanden sich bei mir nur zwei Einträge. Einmal der vom Windows Boot Manager (ohne Funktion, da ich die SSD komplett gelöscht hatte) und der Standard „UEFI: PM951 NVMe SAMSUNG 256GB, Partition 1“ Eintrag. Wenn man letzteren auswählt und sich über den „View“ Button die Einstellungen anzeigen lässt, steht dort unter File Name „EFIbootbootx64.efi“ ohne vorangehenden Backslash. Wir legen jetzt einfach über „Add Boot Option“ eine neue Boot Option an. „Fedora“ o.ä. als Boot Option Name, die File System List kann auf dem automatischen Wert „PciRoot…“ bleiben. Den File Name setzten wir aber auf „EFIBOOTBOOTX64.EFI“ (oder man nutze den Button für den Dateiauswahldialog. Jetzt einfach noch die neue Bootoption „Fedora“ in der Bootsequenze nach ganz oben bringen und das XPS 13 Neustarten. Et voila, Fedora fährt hoch.