Surface Book: Schwachstelle Akku und Ent-/Ladestrategie

Die Laufzeit von Microsofts Surface Book ist mit 7 bis 10 Stunden im Arbeits-, Surf- und Videobetrieb eigentlich ausreichend lang, wenn auch (gerade angesichts der mit 69 Wh recht großen Akkus) nicht überragend. Das größere Problem ist meiner Meinung nach die Aufteilung der Akkukapazität mit 18 Wh im Tablet und 51 Wh in der Tastatur/Base verbunden mit der Entladestrategie des Surface Book.

Ausgehend von der großzügig bemessenen 10stündigen Laufzeit, entfallen etwa 3 Stunden auf den Tabletakku und 7 Stunden auf den Akku im Tastaturteil. Man könnte sich also gut vorstellen, das Surface Book als Notebook sieben Stunden lang mobil zum Arbeiten zu benutzen, um dann Abends noch gemütlich drei Stunden mit dem abgedockten Tablet auf der Couch zu surfen. Leider macht Microsoft diesem Ansinnen aber einen Strich durch die Rechnung.

Wenn das Surface Book als Notebook benutzt wird, entlädt sich zunächst zwar ausschließlich der Akku in der Basis. Sobald dieser 40 Prozent erreicht hat, werden aber Basisakku und Tabletakku gleichzeitig entladen (einer der Gründe wird sein, dass sich bei leerem Tastaturakku das Tablet nicht mehr abdocken lässt…). Man arbeitet also etwa 4 Stunden ausschließlich mit dem Akku in der Tastatur. Nach weiteren drei Stunden ist dann nicht der Tastaturakku ganz leer, sondern hat noch Energie für weitere 1,5 Stunden. Leider hat zu diesem Zeitpunkt auch der Tabletteil nur noch eine Laufzeit von 1,5 Stunden. Das wird für einen Film am Abend auf der Couch schon knapp (und wer will da schon ein Ladekabel anschließen). Noch weniger Zeit verbleibt, wenn man schon in der Arbeitszeit im Tabletmodus gearbeitet hat, denn auch ein Aufladen des (leeren) Tabletakkus durch das (nicht mit dem Strom verbundene) Tastaturdock sieht Microsoft nicht vor.

Surface Book: Die Tastatur

Eigentlich lässt es sich auf der Tastatur von Microsofts Surface Book recht komfortable schreiben. Negativ aufgefallen sind mir nur fünf Dinge:

  1. surface_book_tastaturDie linke Shift-/Umschalttaste ist leider arg klein geraten. Bei mir saß sie zudem etwas schief und wackelig im Gehäuse.
  2. Es gibt rechts von der Leertaste keine Strg-Taste! Wer es also gewöhnt ist, im Browser einhändig mit Strg + Pfeil-Links zur zuvor aufgerufenen Webseite zurückzublättern, muss sich umgewöhnen.
  3. Die Cursor-/Pfeiltasten sind leider wie beim MacBook 12 nur bedingt zum Blindtippen geeignet, da Pfeil-Hoch und -Runter zu eng beieinander liegen und sich Menü-Taste und Pfeil-Links haptisch nicht auseinanderhalten lassen.
  4. Microsoft hat sich entschieden, zwar die Tasten zur Einstellung der Tastaturbeleuchtung mit entsprechenden Symbolen auszustatten, nicht aber die Tasten zur Steuerung der Displayhelligkeit (Fn + Entf für heller; Fn + Backspace für dunkler).
  5. Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur ist allenfalls in sehr dunkler Umgebung brauchbar. Bei Dämmerlicht erkennt man aufgrund der hellen Tasten und der Farbe der Hintergrundbeleuchtung die Tastenbeschriftung gar nicht.

ThinkPad Yoga 260 – Teil 6: Negatives auf den zweiten Blick

Bei der täglichen Arbeit mit dem Lenovo ThinkPad Yoga 260 haben mich doch einige Punkte mehr oder weniger genervt, so dass ich mich von dem Notebook wieder getrennt habe. Hier knapp die Punkte als unsortierte Liste:

  • Das 360 Grad Scharnier ist nicht straff genug, um das Display vernünftig in Position zu halten. Es schwingt deutlich nach. Leider ist das nicht nur der Fall, wenn man das Display antippt, sondern generell, wenn man das Notebook auf einem nicht festen Untergrund (wie den Oberschenkeln) benutzt.
  • Der Lüfter geht sehr schnell an und gibt bereits auf der zweiten Geschwindigkeitsstufe ein nerviges Geräusch von sich. Unter Ubuntu startet der Lüfter bereits beim Ansehen eines Videos mit Firefox (natürlich ohne Flash).
  • Der Displaydeckel ist wenig verwindungssteif. Da bekommt man bei jedem Drehen des Displays um 360 Grad ein ungutes Gefühl.
  • Die beiden Seitentasten des Stiftes (der generell etwas arg kurz und schmal ist) sind blind nicht bedienbar. D.h. man muss jedesmal den Stift drehen, hingucken und explizit einen Finger auf die richtige Taste legen.
  • Das Display ist mit 12,5 Zoll eigentlich zu klein für die Gesamtgröße des Geräts (sprich: die breiten Trauerränder um das Display sind unschön).
  • Das Display ist zwar noch wie beim Vorgänger mit einer Antireflektionsfolie bezogen, ist aber dennoch alles andere als matt. Die Rest-Spiegelungen sind nicht weniger störend als bei den (ja auch etwas matten) Displays von MacBook oder iPad. Hinzu kommt, dass leider auch der breite schwarze Displayrand spiegelnd ist.
  • Die Geschwindigkeit des ThinkPad Yoga 260 ist suboptimal. Der Prozessor wird schnell und deutlich gedrosselt (trotz der Geräuschkulisse) und dessen Grafikeinheit bringt darüber hinaus durch die Single Channel Anbindung des Arbeitsspeicher ohnehin nicht ihre maximal mögliche Leistung.
  • MicroSD ist zwar besser als nix, heißt aber auch, dass man seine Kamera nur mit MicroSD-Adapter betreiben kann. Außerdem scheint mir der Kartenleser nicht sehr schnell zu sein.
  • Das Gewicht ist mit 1,3kg zum Vorgänger zwar deutlich gesunken (auf Kosten der Stabilität und etwas Akkuleistung…), allerdings zeigt es damit meiner Meinung nach weiterhin die Sackgasse im 360 Grad Design: Das Teil ist bei dem Gewicht einfach nicht wirklich als Tablet(ersatz) zu benutzen. Und „dank“ des nachwippenden Displays macht auch die alternative Nutzung im (umgedrehte) Laptopmodus mit Touch und Stylus nicht viel Spaß (bleibt vielleicht nur der sogenannte Tent/Zelt-Modus, mit dem ich mich aber irgendwie so gar nicht anfreunden kann).
  • Obwohl der TrackPoint des Yoga bereits deutlich tiefer im Tastaturbett liegt als es etwa beim USB Compact Keyboard von Lenovo der Fall ist, hinterlässt der TrackPoint einen Abdruck auf dem Display. Klar verschwindet der wieder, wenn man über das Display wischt, aber unschön ist das trotzdem.
  • Auch wenn ich bei der Benutzung des Yoga 260 Glück hatte, die in einem Review festgestellte „Sollbruchstelle“ über dem Slot für den Stylus ist eigentlich nicht vertretbar. Tatsächlich gibt das Yoga deutlich nach, wenn man an der Stelle von oben etwas mehr Druck ausübt.
  • Beim Umklappen in den Tabletmodus sollte man tunlichst aufpassen, nicht aus Versehen eine Taste des Keyboards festzuhalten. Durch den Lift-n-Lock Mechanismus der Tastatur verklemmt sich sonst die heruntergedrückte Taste.

Einiges mag sicherlich überkritisch sein, aber insgesamt waren mir das dann doch zu viele Negativpunkte.