Firefox OS 1.3@ZTE Open C

Das ZTE Open C ist nicht schick, aber funktional. Die Gesamtqualität ist dem Preis angemessen und akzeptabel, nur die Lautstärke-Wippe macht einen sehr billigen Eindruck. Mit dem Open C ist endlich ein Firefox OS Mobiltelefon auf dem Markt, dass statt der bisher üblichen 480×320 Pixel mit augenfreundlicheren 800×480 Pixel auf einem 4 Zoll Display aufwartet. Der Touch-Layer ist responsiv, das Display hat für meinen Geschmack aber einen etwas zu hohen Gleitwiderstand.
Die Plastikrückseite des ZTE Open C lässt sich nur unter Zuhilfenahme der Fingernägel abnehmen, da sie von kleinen, über den Rand verteilten Plastiknasen in Position gehalten wird. Sie machen allerdings nicht den Eindruck, dass sie gleich abbrechen, wenn die Abdeckung des öfteren entfernt wird. Unter der Rückseite kommen die Einschübe für die Sim-Karte und eine Micro-SD-Karte sowie eine wechselbarer Akku mit einer Kapazität von 1.400 mAh (5,2 Wh) zum Vorschein.

Während das Mobiltelefon für den Preis in Ordnung geht, enttäuscht Firefox 0S 1.3 dagegen ziemlich. Wer eine offene Alternative zu iOS oder Android erwartet, wird in der vorliegenden Version in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Selbst unabhängig von der verständlicherweise (noch) geringen App-Auswahl funktionieren grundlegende Sachen nicht (zufriedenstellend). Firefox Sync zum Abgleich von Passwörten, Lesezeichen und Tabs? Leider nicht vorhanden. Synchronisieren der eigenen Kontakte über CardDav? Ebenfalls Fehlanzeige. Synchronisieren von Terminen über CalDav? Kann zwar eingerichtet werden, aber nicht wenn man auf eine sichere Verbindung mittels https/ SSL Wert legt… Fehlanzeige. Für mich ist daher das ZTE Open C mit Firefox OS 1.3 im Arbeitsalltag nicht wirklich brauchbar.

Xubuntu 14.04@Samsung Serie 9 900x3g: Installation, Silent Mode und Displayhelligkeit

Die Neuauflage des Samsung Serie 9 Ultrabook mit der schönen Kennung 900x3g ist für Notebookverhältnisse sehr linuxfreundlich. Außerdem verfügt das Ultrabook über ein mattes 13,3 Zoll FullHD Display und einen Silent Mode (i5 Kerne auf 800 MHz aber dafür Lüfter aus) und ist damit voll arbeitstauglich (leider gibt es VGA aber nur über einen propritären und daher teuren Mini VGA Adapter und HDMI über Micro HDMI Kabel).
Wer (X)Ubuntu 14.04 auf dem Samsung Series 9 installiern will, muss zunächst einige BIOS-Klippen umschiffen. Folgende Einstellungen sollten im Bios (über F2 zu erreichen) vorgenommen werden:

  1. SecureBoot auf „Disabled“ stellen
  2. Unbedingt die „OS Mode Selection“ von „UEFI“ auf „CSM OS“ (und nicht „CSM AND UEFI“) stellen. Ubuntu kann zwar auch mit UEFI starten, dann funktioniert das Modul „samsung-laptop“ aber nicht und damit auch nicht der Silent Mode, weil „/sys/devices/platform/samsung“ fehlt.
  3. Bei mir startet das 900x3g nur bei UEFI vom USB-Stick. Für die Xubuntu-Installation unter CSM musste ich daher eine DVD über ein externes Laufwerk nutzen.

Silent Mode

Die FN-Tasten für Displayhelligkeit, Touchpad An/Aus, Lautstärke Mute/Laut/Leise funktionieren OutOfTheBox. Um mit FN11 zwischen Silent Mode und Normal Mode umschalten zu können und eine kurze Meldung darüber anzuzeigen, brauchen wir ein kleines Script (ausführbar machen mit „chmod +x“ nicht vergessen), das dann über Keyboard-Shortcuts angesprochen werden kann:

#! /bin/bash
fan_state=$(cat /sys/devices/platform/samsung/performance_level);

if [ $fan_state == "normal" ]; then
	echo silent > /sys/devices/platform/samsung/performance_level;
	notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/emblems/emblem-default.png "SilentMode" "AN";
else
	echo normal > /sys/devices/platform/samsung/performance_level;
	notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/emblems/emblem-important.png "SilentMode" "AUS";
fi

Leider ist „performance_level“ für normale Benutzer nicht veränderbar, so dass erst die entsprechenden Rechte gesetzt werden müssen – bei jedem Neustart. Also legen wir zunächst ein neues Script in „/etc/init.d“ mit folgedem Inhalt an:

#! /bin/bash
### BEGIN INIT INFO
# Provides:          chmod performance_level
# Required-Start:    
# Required-Stop:     
# Default-Start:     2 3 4 5
# Default-Stop:      0 1 6
# Short-Description: chmod performance_level
# Description:       chmod performance_level
### END INIT INFO

# Aktionen
case "$1" in
    start)
	chmod +666 /sys/devices/platform/samsung/performance_level;
        ;;
    stop)
       
        ;;
    restart)
       
        ;;
esac

exit 0

Anschließend müssen wir noch den Link auf das Script in „/etc/rcS.d“ setzen:

sudo ln -s /etc/init.d/samsung.sh /etc/rcS.d/S80samsung

Displayhelligkeit

Das Samsung Serie 9 900x3g startet immer mit voller Displayhelligkeit, was nicht nur zu hell ist, sondern auch zu viel Strom verbraucht. Um die Displayhelligkeit beim Anmelden automatisch runterzuregeln, müssen wir auch dafür die Schreibrechte anpassen. Dazu den obigen Script in init.d einfach um die folgende Zeile nach chmod erweitern:

chmod +666 /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness;

Jetzt brauchen wir nur das folgende Script zu den Startprogrammen hinzufügen:

#! /bin/bash
echo 250 > /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness;

Keyboard Backlight

Einige Probleme bereitet noch die Tastaturbeleuchtung. Zum einen lässt sie sich nur sporadisch an und abschalten, zum anderen scheinen die unterschiedlichen Stufen nicht zu funktionieren. Obwohl max_brightness einen Wert von 8 angibt, lässt sich maximal 4 zuweisen. Daher habe ich F9 einfach so eingerichtet, dass es das Backlight ausstellt und F10 den Wert 4 zuweist. Auch hier müssen wir zuerst die Schreibrechte anpassen und den Script in init.d um die folgende Zeile nach chmod erweitern:

chmod +666 /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness;

Das folgende Script verändert die Helligkeit durch Übergabe des Parameteres „up“ bzw. „down“ und enthält schon mal den Code für den Fall, dass die Abstufungen irgendwann mal funktionieren.

#! /bin/bash
#
#actual_brightness=$(cat /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness);
#
#if [[ "$1" == "up" ]] && [ "$actual_brightness" -le "7" ]; then
#	actual_brightness=$(($actual_brightness + 1))
#	echo $actual_brightness > /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness	
#elif [[ "$1" == "down" ]] && [ "$actual_brightness" -ge "1" ]; then
#	actual_brightness=$(($actual_brightness - 1))
#	echo $actual_brightness > /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness
#fi
#	notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/emblems/emblem-default.png "Keyboard Backlight" "Stufe: $actual_brightness";

if [[ "$1" == "up" ]]; then
	echo 4 > /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness;
	notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/emblems/emblem-default.png "Keyboard Backlight" "AN";	
elif [[ "$1" == "down" ]]; then
	echo 0 > /sys/class/leds/samsung\:\:kbd_backlight/brightness;
	notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/emblems/emblem-important.png "Keyboard Backlight" "AUS";
fi

Ubuntu 14.04 beta 2@Lenovo ThinkPad S1 Yoga

Start und Installation von Ubuntu 14.04 beta 2 auf dem Lenovo ThinkPad S1 Yoga laufen soweit problemlos durch. Wenn bei der Installation die Gesamtverschlüsselung (Luks + LVM) aktiviert wird, kann es aber sein, dass beim Start plötzlich das Kennwort nicht mehr zu funktionieren scheint. Das Problem scheint mit einer Verwechselung zwischen englischem und deutschem Tastaturlayout zu tun zu haben (statt bspw. „Kennwort-?“ also „Kennwortß_“ eingeben). Das eigentlich gemeinte Kennwort kann dann über das Terminal als zweites neues Kennwort einrichten werden:

sudo cryptsetup luksAddKey GERÄTEDATEI

(GERÄTEDATEI kann etwa „/dev/sda3“ sein)

Eigentlich funktioniert alles OutOfTheBox. Nur das WLan hat sich einmal innerhalb eines Tages komplett verabschiedet. Die Tasten für die Helligkeitseinstellung verändern die Bildschirmhelligkeit nur in vier Stufen (mit mehreren Zwischenstufen, die keine Veränderung bewirken). Manuell kann die Helligkeit beliebig eingestellt werden:

sudo echo "WERT" | sudo tee /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness

oder

sudo echo "WERT" > /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness

Der maximale WERT kann ausgelesen werden mit:

cat /sys/class/brightness/intel_backlight/max_brightness

EDIT: Mit Fedora 20 funktioniert die Helligkeitseinstellung von Anfang an problemlos.

Warum das Display als „matt“ bezeichnet wird ist mir ein Rätsel. Der Bildschirm des MacBook Air 11 spiegelt deutlich weniger. Das „matte“ Corning Gorilla Glas des ThinkPad Yoga Displays spiegelt genauso stark wie das iPad Air.
EDIT: Das Rätsel hat sich gelöst. Ich hatte mir ein laut Amazon „sehr gutes“ Modell des ThinkPad Yoga über die warehousedeals bestellt. Als ich mir jetzt nach der Rücksendung im Laden ein neues Yoga geholt habe, zeigt sich, dass der „Vorbesitzer“ sich die Mühe gemacht hatte, die Entspiegelungsfolie zu entfernen… Das Display an sich besteht ja aus Gorilla Glas und spiegelt entsprechend. Lenovo erreicht das „matte Display“ also einfach über eine ab Werk aufgebracht Folie. Wenn die drauf ist, spieglt das Yoga tatsächlich nur sehr wenig.

Batterielaufzeit scheint noch einige Problem zu machen. Bei 2/3 Bildschirmhelligkeit werden 5,5 Stunden angegeben.
EDIT: Unter Fedora 20 komme ich mit TLP bei ca. 40% Helligkeit auf einen Angabe von 7,X Stunden.

Skript zum An-/Abschalten von Touchpad, Touchscreen und TrackPoint, damit das Yoga im Tablet-Modus nur noch mit Stifteingabe funktioniert:

#! /bin/bash
touchscreen=$(xinput list-props "ELAN Touchscreen" | grep "Device Enabled" | awk -F ":" '{print $2}')
touchpad=$(xinput list-props "SynPS/2 Synaptics TouchPad" | grep "Device Enabled" | awk -F ":" '{print $2}')
trackpoint=$(xinput list-props "TPPS/2 IBM TrackPoint" | grep "Device Enabled" | awk -F ":" '{print $2}')

if [ $touchscreen -eq 1 ]; then
    xinput --set-prop "ELAN Touchscreen" "Device Enabled" 0;
else
    xinput --set-prop "ELAN Touchscreen" "Device Enabled" 1;
fi

if [ $touchpad -eq 1 ]; then
    xinput --set-prop "SynPS/2 Synaptics TouchPad" "Device Enabled" 0;
else
    xinput --set-prop "SynPS/2 Synaptics TouchPad" "Device Enabled" 1;
fi
if [ $trackpoint -eq 1 ]; then
    xinput --set-prop "TPPS/2 IBM TrackPoint" "Device Enabled" 0;
else
    xinput --set-prop "TPPS/2 IBM TrackPoint" "Device Enabled" 1;
fi

Weitere Tipps und Diskussionen unter: Ubuntuforums.org

EDIT: OneLink Dock
Unter Fedora 20 funktioniert die Zusammenarbeit mit dem OneLink Dock (HDMI) problemlos. Auch die daran angschlossene USB-ThinkPad-TrackPoint-MiniTastatur tut ihren Dienst. Abbrüche konnte ich bisher weder bei angeschlossenen USB-Festplatten noch der Kabel-Netzwerkverbindung feststellen.

EDIT: Kernel 3.14.4-200
Nach der Installtion des neuen Kernels unter Fedora 20 sind plötzlich Touchpad und TrackPoint aus XInput verschwunden…