Fedora 21@Asus UX305 – Was geht?

DSC_0060Das Asus Zenbook UX305 ist eines der neuen lüfterlosen Notebooks mit Intel Core M Prozessor. Das Display misst 13,3 Zoll und kommt als entspiegeltes IPS Panel, entweder mit Full HD Auflösung (1920 x 1080 Pixel) oder mit QHD+ Auflösung (3200 x 1800 Pixel). Die Preise beginnen bei 799 Euro für die Full HD und 899 Euro für die QHD+ Version (jeweils mit 128 GB SSD und 8 GB Arbeitsspeicher; für die 256 GB SSD bezahl man 100 Euro Aufpreis).

Hochauflösendes Display, schlankes Design mit einer “Dicke” von 12,3 mm, ein Gewicht von 1200g, eine echte SSD (mit 128 oder 256 GB) und mit dem Core M einen Prozessor, der im Gegensatz zum Intel Atom auch mal etwas anspruchsvollere Aufgaben erledigen kann.

Wie schlägt sich das neue Asus Zenbook UX305 (bei mir in der Version F mit FullHD-Display) unter GNU/Linux? Mit Fedora 21 von Haus aus ziemlich gut. Die Installation klappt über ein externes CD-Laufwerk mit UEFI und eingeschaltetem Secure Boot problemlos.
Auch Hardwaremäßig gibt es nichts zu meckern:

Hardware Geht?
CPU Throttling Ja
Tochpad TapToClick / 2finger-Scrolling Ja / Ja
Intel Wireless 7265 Wlan Ja
Intel Bluetooth Ja (F2-LED leuchtet sobald Bluetooth angeschaltet wurde)
Intel Audio Ja
SD-Card Reader Ja
Kamera Ja

Viele Sondertasten funktionieren auch auf Anhieb:

Funktion Geht?
F1 – Suspend Ja
F2 – Flugmodus Nein (LED der Taste leuchtet sobald Bluetooth angeschaltet wurde)
F5 – Bildschirm dunkler Nein
F6 – Bildschirm heller Nein
F7 – Bildschirm an/aus Ja
F8 – Externer Bildschirm nicht getestet
F9 – Touchpad an/aus Ja
F10 – Mute Ja
F11 – Ton leiser Ja
F12 – Ton lauter Ja
Fn-A – Autohelligkeit Nein

Zum Regeln der Bildschirmhelligkeit habe ich hier eine Alternative mit Script und Tastenbelegung beschrieben.

Zum Stromverbrauch

Suspend to RAM funktioniert normalerweise problemlos (nur einmal hatte ich eine gpu hanging error beim Aufwachen).
Der Akku des Asus UX305F hat eine Kapazität von 45 Wh. Im Suspend-Modus ging die Akkuladung in 10 Stunden um 0,5 Wh zurück.
Mit installiertem TLP liegt der von powertop angezeigte Verbrauch bei 1/3 Bildschirmhelligkeit und leichtem Surfen, Blog schreiben etc. bei 4-6 Watt (bei HTMl5-Videos 8+ Watt). Die Angaben zur gesamte Akkulaufzeit variieren (powertop bzw. Fedora) unter diesen Bedingungen zwischen 7 und 10 Stunden.

Designsünden

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  1. Das Asus Zenbook UX305F ist mit unter 13mm ziemlich flach, entspricht ansonsten aber den normalen Maßen eines 13zöllers (bzw. denen des MacBook Air 13). Daher ist es schade, das die linke Tastenspalte (Esc bis Strg) doch sehr schmal geraten ist – und das, obwohl links und rechts neben der Tastatur noch jeweils 2,3 cm Platz bis zum Gehäuserand sind.
  2. Da das Gerät so flach ist, schiebt sich das Display beim Aufklappen leicht unter das Gerät und hebt es an. Ergonomisch bringt die sehr leichte Schrägstellung der Tastatur nicht viel, aber der Abstand zum Tisch hilft dem lüfterlosen UX305 wahrscheinlich bei der passiven Kühlung. An sich wäre dieses Design kein Problem, wären da nicht die beiden 3 mm breiten „Plastiknasen“ am unteren Rand des Displays, die für mit für das Anheben zuständig sind (und damit der Aludeckel nicht auf dem Tisch kratzt). Leider sind die Nasen ziemlich hart, so dass beim Tippen und Verschieben das Asus UX305 auf weicheren Holzplatten sofort Schrammen und Einkerbungen hinterlässt.
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  4. Platz im Inneren musste Asus scheinbar beim SD-Kartenslot sparen. Auf jeden Fall steht eine eingesteckte SD-Karte ganze 1,2 cm aus dem Gehäuse heraus.
  5. Leider hat es Asus nur geschafft, ein Micro-HDMI-Port zu verbauen und kein Mini-Displayport. Ob bspw. der Micro-HDMI auf VGA Adapter von Asus Tablets funktioniert konnte ich mangels Adapter (noch) nicht testen.
  6. Dem flachen Gehäuse und/oder dem Preis ist die Tastaturbeleuchtung zum Opfer gefallen. Na ja, finde ich nicht so schlimm. Dafür gibt es ein mattes FullHD-Display, ein lüfterloses Design, drei USB 3.0 Anschlüsse und ein Netzteil, das in der Abmessung in etwa dem des MacBook Air 11 entspricht. Leider verursacht das Netzteil bei mir kontinuierlich rasselnde Geräusche, wenn es an der Steckdose hängt.
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  8. Wer nicht hauptsächlich mit TapToClick arbeitet, sollte sich den Kauf des Asus Zenbook UX305 gut überlegen, denn die Hardwaretasten des Touchpad klicken sehr laut.

Fedora 21@Asus UX305 – Backlight Brightness

Obwohl beim Asus Zenbook UX305 unter GNU/Linux mit Fedora 21 Workstation fast alles Out of the Box funktioniert, gilt das leider nicht für die Tasten, die eigentlich die Helligkeit des Displays regeln sollten. Als Alternative können wir mit einem kleinen Script und den Tastekombinationen Strg+F5 / Strg+F6 aushelfen. Das Script (bspw. backlight.sh; nicht vergessen mit chmod +x ausführbar machen) braucht folgenden Inhalt:

#!/bin/bash
brightness_state=$(cat /sys/class/backlight/intel_backlight/actual_brightness);
brightness_new=$brightness_state;
case "$1" in
        up)
        brightness_new=$(($brightness_state + 100));
        ;;
        down)
        brightness_new=$(($brightness_state - 100));
        ;;
esac

if [ "$brightness_new" -le "0" ]; then
        brightness_new = 0;

elif [ "$brightness_new" -ge "937" ]; then
        brightness_new = 937;
fi

echo $brightness_new > /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness;

Über Einstellungen bzw. gnome-control-center / Tastatur können wir jetzt die Tastenkürzel für die Befehle „/VOLLER/PFAD/ZUR/DATEI/backlight.sh down“ bzw. „/VOLLER/PFAD/ZUR/DATEI/backlight.sh up“ mit Strg+F5 bzw. Strg+F6 verbinden.

Jetzt müssen wir noch dafür sorgen, dass nicht nur für root sondern auch für Otto-Normalnutzer die Datei „brightness“ bearbeitbar ist. Dafür erstellen wir zunächst die Datei „/etc/rc.d/rc.local“ (wieder mit chmod +x ausführbar machen) mit folgendem Inhalt:

#!/bin/bash
chmod 666 /sys/class/backlight/intel_backlight/brightness;

Dann mittels „systemctl start rc-local“ sicherstellen, dass die Datei auch abgearbeitet wird und den Status mit „systemctl status rc-local“ überprüfen.

Microsoft Surface Pro 3 – Nicht nur das Gelbe vom Ei…

Eigentlich ist das Surface Pro 3 von Microsoft ein schönes Stück Technik. Es gibt kaum ein anderes Gerät, dass es so gut schafft, Tablet und Notebook miteinander zu vereinbaren. Natürlich gibt es auf beiden Seiten Kompromisse, wenn man das Surface mit den jeweiligen Geräteklassen vergleicht: als Tablet ist das Surface relativ schwer, als Notebook ist die Tastatur (Type Cover 3) unterdurchschnittlich (aber sehr viel besser als noch die zweite Version) und der Platzbedarf aufgrund des Kickstand doch sehr hoch.
Es gibt aber einige Punkte, die mich ziemlich nerven (auch in Kombination aus Surface Pro 3 und Windows 8.1 Programmen), so dass das Surface Pro 3 wohl wieder verkauft wird:

  • Der Filter Search Dienst von Windows 8.1 verursacht dauerhaft 30 Prozent CPU-Last, weil der PDF-Filter von Microsofts PDF-Viewer „Reader“ nicht funktioniert. Eine Möglichkeit besteht darin, in den Indexierungsoptionen die Indexierung von PDF-Dateien auszuschalten. Alternativ kann Reader entfernt und stattdessen der Acrobat Reader installiert werden. Beides für mich keine befriedigende Lösung.
  • Das Type Cover 3 funktioniert nach einiger Eingewöhnungszeit trotz der direkt nebeneinanderliegenden Tasten ganz gut. Das Schreiben scheppert aber gerade bei Benutzung des Surface auf den Oberschenkeln doch erheblich. Darüber hinaus reicht der Platz bei längeren Oberschenkeln gerade so aus, um das Surface mit angenehmen Öffnungswinkel des Ständers und angewinkeltem Type Cover zu benutzen. Bequem ist aber anders.
  • Der Micro-SD-Kartenleser ist im Vergleich zu einem Standard-SD-Kartenlesen ohnehin schon unpraktisch. Beim Surface Pro 3 muss aber immer der Standfuß ausgeklappt werden, um die Karten einsetzen und entnehmen zu können. Eine gefederter Einschub an der Seite (wie noch beim Surface Pro 2) wäre wesentlich besser.
  • Keine Halterung für den mitgelieferten Stift (der wirklich gut in der Hand liegt und einwandfrei funktioniert – und das auch im Hochkantformat ziemlich präzise – im Gegensatz zu den ThinkPad Helix und Yoga Stiften…) und die anzuklebende Schlaufe am Type Cover 3 ist nur ein mäßiger Ersatz. Wenn man das Gerät nicht gerade während des Ladens benutzte, kann man immerhin kurzfristig den Stift magnetisch an die Landeseite des Surface anklippen.
  • Das Display spiegelt wie zu erwarten deutlich (das ThinkPad Yoga ist hier dank Folie sehr viel arbeitsfreundlicher), ist aber immerhin ausreichend hell. Gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen (etwa bei einer Zugfahrt) sind die Spiegelungen aber dennoch sehr nervig.
  • Der magnetische Stromanschluss ist komfortabler (im Sinne: einfacher anzubringen) als die Version des Surface Pro 2. Allerdings hält er weniger sicher in Position als etwa der Anschluss des MacBook. Und da das Anschlussstück recht lang ist Minnesota 612 find phone , nervt das Kabel des Öfteren entweder beim Öffnen des Kickstand und Abstellen des Surface oder bei Benutzung des USB-Anschlusses.
  • Die Touchbedienung des Explorers ist eine Katastrophe. Immer wieder verschiebt man ungewollt Dateien. Auch die normale Touchauswahl und die Markierung von Text funktionieren im Vergleich zum iPad äußerst unzuverlässig.
  • Nur ein USB-Anschluss, was besonders dann nervt, wenn man gerade ein Backup auf Festplatte macht und nur kurz etwas vom USB-Stick braucht.
  • Die Touchversion des Internet Explorers lässt sich gut bedienen. Eine echten AdBlocker gibt es leider nicht (und auch die Touchvariante von Chrome bietet keinen, weil nur Pepper API-Extensions funktionieren). Lästig ist vor allem die deutliche Ladezeit, wenn man auf die zuvor besuchte Seite „zurückblättert“.
  • Ob mit Docking-Station oder ohne: wenn man das Surface mit einem externen Display verbindet, hat man im Normalfall immer mit Unschärfe zu kämpfen. Das Problem liegt wahrscheinlich an der unterschiedlichen Skalierung der Displayinhalte zwischen dem HiDPI-Display des Surface und einem normalen FullHD Monitor. Dabei macht es leider auch keinen Unterschied, ob man jetzt den Displayinhalt aufs externe Display spiegelt, erweitert oder nur das externe Display nutzt.