HP Spectre x360 13 2017 – Erster und letzter Eindruck

HP hat sein Spectre x360 mit den neuen Quad-Core CPUs der 8ten Intel CPU Generation aktualisiert und dabei wohl zugleich die Kühlung verbessert (beziehungsweise die Temperaturmessung verändert, damit der Lüfter nicht mehr so nervös auf CPU-Last reagiert).

Leider kann das Spectre x360 – dabei beziehe ich mich auf die 13 Zoll Version mit UHD-Display – die auf den ersten Blick gute Qualität beim zweiten Blick überhaupt nicht aufrecht erhalten.

Die aus meiner Sicht herausragenden Negativpunkte sind:

  • Das Touchpad klappert bei TapToClick gehörig. Es scheint, irgendwie ziemlich locker verankert zu sein.

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  • Das Display spiegelt enorm und ist leider auch nicht annähernd hell genug, um die Spiegelungen nahe Fenstern in Innenräumen zu überstrahlen. Außerdem sitzt bei mir das Display unten links in der Ecke nicht fest im Displaydeckel . Beim Drücken auf die Ecke gibt das Glas nach und es gibt ein klick/klack-Geräusch.
  • Seltsamerweise quietschen die 360-Grad Scharniere bei mir. Im übrigen liegen die Scharniere nicht immer parallel zum Gehäuse, sondern stehen am inneren Ende leicht nach oben oder unten. Sie sind also nur am äußeren Ende mit dem Gehäuse verbunden.
  • Daher ergibt sich wohl auch der größte Nachteil, der für mich das Spectre x360 als Notebook praktisch unbrauchbar macht: die Scharniere können das Display nicht mal ansatzweise in Position halten. Ab einem Öffnungswinkel von 90 Grad sind sie dermaßen leichgängig, dass bei der kleinsten Bewegung das Display nach hinten nachgibt. Beim Hochheben und kurzen Tragen öffnent sich das Display dann ganz schnell mal auf 190 Grad. Im Zug dürfte das Spectre damit absolut unbenutzbar sein (außer das Dispaly bleibt beim runterklappen dann halt irgendwann am Sitz des Vordermanns hängen).

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Überhaupt keine Probleme hat ich unerwarteterweise dagegen mit dem nicht dem Standard entsprechenden Tastaturlayout von HP. Weder die einzeilig (US-)Entertaste noch die extra Reihe an Tasten am rechten Tastaturrand (Bild hoch, Bild runter…) habe mich beim Zehnfingerschreiben gestört. Die Tastatur hat einen angenehmen Hub und Druckpunkt. Allerdings ist die Leertaste, insbesondere im Verhältnis zu allen anderen Tasten, doch recht laut.

Leider sitzen beiden USB-C/ Thunderbolt 3 Ports an der rechten Seite (allerdings zumindestens hinten). Wer also mit angeschlossenem Lade-/Monitorkabel und Maus arbeitet, könnte mit den dort abstehenden Kabeln in Konflikt kommen.

Das Netzteil ist weder ungewöhnlich groß noch klein. Es verfügt allerdings über einen dicken Stromstecker mit Schutzleitung.

Dem Spectre lag eine Hülle bei. Sonst gab es keine Adapter und auch der Active Pen muss extra gekauft werden.

Asus Transformer 3 T305CA – Erster Eindruck

Das Transformer 3 (T305CA) Tablet von Asus ist von der Bezeichnung her der kleine Bruder des Transformer 3 Pro. Allerdings hat es mit diesem gar nicht so viel gemeinsam. Während das Pro sich offensichtlich an Microsofts Surface Pro 4 orientiert, kommt als Vergleich für das Transformer 3 ohne Pro eher Samsungs TabPro S in Betracht. Genau wie Samsungs Tablet verzichtet auch das Transformer 3 auf eine ausklappbare Stütze. Stattdessen gibt es eine Tastaturhülle, die das Aufstellen des Tablet in zwei Winkeln erlaubt. Außerdem gibt es auch bei Asus einen lüfterlos gekühlten m3 Prozessor (7. Generation;  m3-7Y30). Ansonsten enthält das von mir kurz getestet Gerät 8GB Ram und eine 256GB große SSD. Das 12,6 Zoll große Display besitzt eine Auflösung von 2.880 x 1.920 und spiegelt (stärker als das iPad Pro, aber gefühlt weniger stark als das Surface Pro 4). Mit 16:10,6 (oder knapp 3:2) ist das Display etwas länglicher, als die sonst anzutreffenden Tabletdisplays im 4:3 Format. Neben der Tastaturhülle legt Asus auch noch einen Stylus bei, der dem des Surface Pro 4 recht ähnlich ist (nur der Button am oberen Stiftende fehlt).

Positiv aufgefallen:

  • Tastaturhülle, Stylus und Adapter werden mitgeliefert.
  • Ausreichend helles Display mit guter Auflösung und akzeptabler Spiegelung.
  • Stylus ist ohne übermäßig viel Lag gut zum Schreiben geeignet.
  • Gutes Layout der in der Hülle integrierten Tastatur (mit Hintergrundbeleuchtung), die einen angenehmen Anschlag aufweist und eine vertretbare Geräuschkulisse erzeugt.
  • Geräuschlos, da kein Lüfter verbaut ist. Nur minimales Pfeiffen der SSD bei Schreibbelastung, das nur mit am Tablet aufgelegtem Ohr zu hören ist.
  • Ganz guter Sound und durch die vier seitlichen Lautsprecher (vom Design ähnlich wie beim iPad Pro) kommt auch noch Ton an, wenn man das Transformer 3 in den Händen hält (was ohne Ständer natürlich häufiger auftritt).
  • Mit 690 g für ein 12 Zoll Tablet akzeptables Gewicht. Inklusive Tastaturhülle kommt man allerdings auf 1,14 kg, wobei es mir gefühlt sogar noch schwerer vorkommt.
  • Ein Thunderbolt 3 fähiger USB-C Port.
  • Laden über USB-C Powerbank (getestet mit der Aukey PB-Y7 30000mAh PD) funktioniert.
  • Fingerprint-Sensor in den Power-Button integriert.
  • Leicht versenkter Power-Button, so dass dieser nicht ausversehen (etwa in der Tasche) gedrückt wird.

Negativ aufgefallen:

  • Der mit 39 Wattstunden recht kleine Akku verhilft dem Transformer 3 nur zu einer Laufzeit von etwa 4 Stunden (bei 25% Bildschirmhelligkeit).
  • Asus packt das installierte Windows (leider nur Home Version) unnötig voll mit Bloatware.
  • Das Touchpad ist eigentlich ganz angenehm zu benutzen, hat aber immer wieder Aussetzer bei der Mausbewegung bzw. Sprünge drin.
  • Kaum Anschlüsse: Nur ein USB-C Anschluss (immerhin werden Adapter für USB/HDMI mitgeliefert) und Audio-Klinke.
  • Kein (Micro-)SD-Kartenslot.
  • Die Tastutur der Hülle liegt bei mir nicht ganz plan auf dem Tisch, so das ein Teil der Tasten (bei mir obere rechte Ecke) etwas lauter klappert bzw. die Tastatur da bei Betätigung federt.
  • Leider für mich das KO-Kriterium: das Transformer 3 lässt sich mi der Hüllen-Tastatur kaum als echtes Laptop nutzen, da die ganze Konstruktion auf den Beinen extrem wackelt. Die gefaltete Hülle kann mit ihrer kleinen Stellfläche das Display nicht gerade halten und auch der Tastaturteil kann, selbst wenn man ihn mit aufgelegten Handballen andrückt, danke zweier Knickpfalzen vor dem Dispaly nicht zur Stabilisierung beitragen  – und das allein beim Schreiben zuhause im Sessel. Dass sich der Winkel nicht beliebig verstellen lässt, ist da echt das zweitrangige Problem.
  • Die Metallrückseite mit ihren konzentrischen Kreisen gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Sie scheint auch nicht gerade unanfällig gegen Kratzer zu sein.

Lenovo ThinkPad X1 Carbon 2017 – Erster Eindruck

Die neue (2017er) Version von Lenovos ThinkPad X1 Carbon hat etwas abgespeckt. Nicht, dass das Notebook vorher besonders groß oder schwer gewesen wäre, jetzt ist es aber nochmal dünner (16 mm), leichter (1,13 kg) und schmaler (32,4 cm) geworden, was insbesondere bei den schmaleren Displayrändern auffällt. Gleichzeit hat Lenovo es jedoch geschafft, die Kapazität des Akku von 52 auf 57 Wh zu erhöhen, was sich in etwa bei der Laufzeit von 10 Stunden einpendelt (bei Video länger, bei richtiger Arbeit kürzer).

Ansonsten gibt es wenig Neues zu vermelden, außer der zwei Thunderbolt 3 fähigen USB-C Ports, die auch zum Aufladen des ThinkPad X1 Carbon benutzt werden. Daher lassen sich prinzipiell auch USB-C Powerbanks zum Laden verwenden (die Aukey PB-Y7 30000mAh PD funktioniert NICHT, Anker PowerCore+ 26800mAh oder RAVPower 26800mAh Powerbank könnten funktionieren; Hinweise gerne in den Kommentaren).

Der anfänglich sehr schnell anspringende Lüfter wurde mit dem UEFI-Update 1.20 deutlich gezügelt. Bei normaler Arbeit mit Browser, Tabellenkalkulation und Textverarbeitung bleibt er jetzt normalerweise dauerhaft aus, beim Ansehen von Filmen springt er aber nach wie vor sofort an. Das Lüfterverhalten empfinde ich, trotz relativ „angenehmen“ Geräusch des Lüfters, weiterhin als nervig, da es scheinbar keine deutlich abgestuften Drehzahlen gibt, sondern der Lüfter entweder an oder aus ist.

Linux (getestet mit Fedora 25 und openSUSE Tumbleweed) läuft auf dem X1 Carbon, wie bei ThinkPads zu erwarten, ziemlich rund. Die Hardware wird bis auf den Fingerprint-Sensor erkannt. Allerdings gibt es bislang einen Bug, der dazu führt, dass nach dem Aufwachen aus dem Standby im AC-Modus der Lüfter dauerhaft voll aufdreht (und nur ein Neustart hilft).

Drei Schönheitsfehler haben die USB-C Ports: Erstens sind beide auf der linken Seite angebracht, gerade mit dem Ladekabel wäre man in manchen Situation mit einem Port auf der rechten Seite flexibler. Zweitens sind die Ports sehr schwergängig, was auch bei unterschiedlichen Kabeln hohen Kraftaufwand beim Abziehen erfordert (und dazu führt, dass man beide Daumen drückt, dabei hoffentlich nicht den Port zu beschädigen). Drittens scheinen nicht alle Adapter mit PowerDelivery Durchleitung zu funktionieren. Am Apple USB-C Digital AV Multiport Adapter lädt das ThinkPad X1 Carbon auf jeden Fall auch mit dem original Netzteil nicht.

Ein weiterer Schönheitsfehler betrifft den Abstand zwischen Display und Tastatur. Er ist leider nicht groß genug, um einen Abdruck des TrackPoint im unteren Drittel des Displays zu verhindern. Der lässt sich natürlich einfach wieder wegwischen, aber auf das Dauer ist das schon nervig.

Wirklich schlimm ist aber die SSD, wobei ich da nur für das M.2 512GB PCIe 3×4 NVMe Modell sprechen kann. Das ist zwar mit 1,8 GB/s read und 1,4 GB/s write sehr schnell, dafür aber auch sehr laut. Gerade bei längeren Schreibzugriffen, etwa beim Installieren, ist das hochfrequente Fiepen/ Coil Whine der SSD aus der Mitte der Tastatur auch aus der Entfernung deutlich hörbar. Bisher hatte ich noch kein Notebook, bei dem das Geräusch dermaßen laut ist.