Microsoft Surface Pro 3 – Nicht nur das Gelbe vom Ei…

Eigentlich ist das Surface Pro 3 von Microsoft ein schönes Stück Technik. Es gibt kaum ein anderes Gerät, dass es so gut schafft, Tablet und Notebook miteinander zu vereinbaren. Natürlich gibt es auf beiden Seiten Kompromisse, wenn man das Surface mit den jeweiligen Geräteklassen vergleicht: als Tablet ist das Surface relativ schwer, als Notebook ist die Tastatur (Type Cover 3) unterdurchschnittlich (aber sehr viel besser als noch die zweite Version) und der Platzbedarf aufgrund des Kickstand doch sehr hoch.
Es gibt aber einige Punkte, die mich ziemlich nerven (auch in Kombination aus Surface Pro 3 und Windows 8.1 Programmen), so dass das Surface Pro 3 wohl wieder verkauft wird:

  • Der Filter Search Dienst von Windows 8.1 verursacht dauerhaft 30 Prozent CPU-Last, weil der PDF-Filter von Microsofts PDF-Viewer „Reader“ nicht funktioniert. Eine Möglichkeit besteht darin, in den Indexierungsoptionen die Indexierung von PDF-Dateien auszuschalten. Alternativ kann Reader entfernt und stattdessen der Acrobat Reader installiert werden. Beides für mich keine befriedigende Lösung.
  • Das Type Cover 3 funktioniert nach einiger Eingewöhnungszeit trotz der direkt nebeneinanderliegenden Tasten ganz gut. Das Schreiben scheppert aber gerade bei Benutzung des Surface auf den Oberschenkeln doch erheblich. Darüber hinaus reicht der Platz bei längeren Oberschenkeln gerade so aus, um das Surface mit angenehmen Öffnungswinkel des Ständers und angewinkeltem Type Cover zu benutzen. Bequem ist aber anders.
  • Der Micro-SD-Kartenleser ist im Vergleich zu einem Standard-SD-Kartenlesen ohnehin schon unpraktisch. Beim Surface Pro 3 muss aber immer der Standfuß ausgeklappt werden, um die Karten einsetzen und entnehmen zu können. Eine gefederter Einschub an der Seite (wie noch beim Surface Pro 2) wäre wesentlich besser.
  • Keine Halterung für den mitgelieferten Stift (der wirklich gut in der Hand liegt und einwandfrei funktioniert – und das auch im Hochkantformat ziemlich präzise – im Gegensatz zu den ThinkPad Helix und Yoga Stiften…) und die anzuklebende Schlaufe am Type Cover 3 ist nur ein mäßiger Ersatz. Wenn man das Gerät nicht gerade während des Ladens benutzte, kann man immerhin kurzfristig den Stift magnetisch an die Landeseite des Surface anklippen.
  • Das Display spiegelt wie zu erwarten deutlich (das ThinkPad Yoga ist hier dank Folie sehr viel arbeitsfreundlicher), ist aber immerhin ausreichend hell. Gerade bei wechselnden Lichtverhältnissen (etwa bei einer Zugfahrt) sind die Spiegelungen aber dennoch sehr nervig.
  • Der magnetische Stromanschluss ist komfortabler (im Sinne: einfacher anzubringen) als die Version des Surface Pro 2. Allerdings hält er weniger sicher in Position als etwa der Anschluss des MacBook. Und da das Anschlussstück recht lang ist Minnesota 612 find phone , nervt das Kabel des Öfteren entweder beim Öffnen des Kickstand und Abstellen des Surface oder bei Benutzung des USB-Anschlusses.
  • Die Touchbedienung des Explorers ist eine Katastrophe. Immer wieder verschiebt man ungewollt Dateien. Auch die normale Touchauswahl und die Markierung von Text funktionieren im Vergleich zum iPad äußerst unzuverlässig.
  • Nur ein USB-Anschluss, was besonders dann nervt, wenn man gerade ein Backup auf Festplatte macht und nur kurz etwas vom USB-Stick braucht.
  • Die Touchversion des Internet Explorers lässt sich gut bedienen. Eine echten AdBlocker gibt es leider nicht (und auch die Touchvariante von Chrome bietet keinen, weil nur Pepper API-Extensions funktionieren). Lästig ist vor allem die deutliche Ladezeit, wenn man auf die zuvor besuchte Seite „zurückblättert“.
  • Ob mit Docking-Station oder ohne: wenn man das Surface mit einem externen Display verbindet, hat man im Normalfall immer mit Unschärfe zu kämpfen. Das Problem liegt wahrscheinlich an der unterschiedlichen Skalierung der Displayinhalte zwischen dem HiDPI-Display des Surface und einem normalen FullHD Monitor. Dabei macht es leider auch keinen Unterschied, ob man jetzt den Displayinhalt aufs externe Display spiegelt, erweitert oder nur das externe Display nutzt.

Amazon Fire TV

Amazons Fire TV fällt etwas flacher aus als der Apple TV, ist dafür aber sowohl breiter als auch tiefer. Neben HDMI, Netzwerk und optischem Digitalausgang findet sich noch ein (nach dem letzten Update auch nützlicher) USB Anschluss an der Rückseite des Geräts. Daneben gibt es den Stecker für das Netzteil. Das ist also im Gegensatz zum Apple TV nicht im Gerät integriert, sondern wird extern drangehängt. Leider ist die Form des Netzteil suboptimal. Es sieht zwar nett aus, wenn es relativ flach auf der Mehrfachsteckdose aufliegt, da der Stecker aber mittig sitzt, besetzt er bei Steckerleisten mit schmalen Anschlüssen ohne Schutzkontakt den einen oder anderen Nebenplatz.

Amazons Fernbedienung ist ein Plastikbomber, in allen Dimensionen größer als die Aluminiumfernbedienung von Apple. Sie liegt dafür um einiges besser in der Hand und hat auch ein paar Funktionen mehr zu bieten. Allen voran wohl das eingebaute Mikrofon zur sprachgestützten Suche nach Filmen, Musik etc. Natürlich funktioniert die Spracherkennung, wie auch bei Apples Siri, leider nur über die Cloud und nicht direkt auf dem Gerät.

Aber es wird zumindest niemand dazu gezwungen, sein Stimme über das Netz an Amazon zu jagen und die Sprachsuche zu nutzen. Dann muss man mit der händischen Suche oder umständlichem eintippen – auch nicht anders als beim Apple TV (sofern man keine Tastatur hat) – zurechtkommen. Dabei kommt einem das Interface von Amazone Fire TV leider nicht gerade entgegen. Sagen wir, es ist großzügig dimensioniert und bietet zusätzlich viel freie Fläche. Negativ gesprochen heißt das, es tauchen nicht mehr als drei Filmcover etc. auf einmal auf der gesamten Fläche des Fernsehers auf. Eine attraktive Übersicht über das Angebot hat man so kaum.

Apropos Fernbedienung. In den Einstellung gibt es einen extra Punkt zur Fernbedienung – und siehe da, wenn man dort hin navigiert, wird man gleich darauf aufmerksam gemacht, dass ein Update zur Installation bereitsteht. Für die Fernbedienung wohlgemerkt, nicht für das Fire TV. Dafür funktioniert die Fernbedienung ohne Sichtverbindung (sprich ohne Infrarot), das Fire TV kann also aus dem Blickfeld verbannt werden (wobei ich es so hässlich gar nicht finde, ist halt ein einfacher schwarzer Kasten mit einer LED vorne dran).

UPDATE:

Nach dem letzten Update ist es möglich auch USB-Sticks (und über ein powered Hub evtl. auch eine Festplatte) am Fire TV anzuschließen. Um die dort hinterlegten Filme ansehen zu können, wird aber noch eine dazu fähige App wie etwa VLC for Fire (damit funktioniert sogar die Sprachsuche) benötigt. Auch wenn ein Hub angeschlossen wird, erkennt der Fire TV immer nur den ersten angesteckten USB-Stick, alle weiteren Sticks werden nicht gemountet.

Touch, Stift und Test

Immer wieder lese ich in Testberichten, bspw. zum Microsoft Surface Pro 3, Sätze wie „Das Surface erkennt, wenn man sich beim Zeichnen mit dem Stylus mit der Handfläche auf dem Bildschirm abstützt und ignoriert diese Berührungen.“
Dann stelle ich mir jedes Mal die Frage, warum das Tablet die Handfläche erkennen sollte? Ein Satz wie „Wenn gleichzeitig Eingaben über das Touchlayer und den Stift erkannt werden, verwirft das Betriebssystem die Eingaben des Touchlayers (oder stellt dieses ab?), so dass die Hand beim Schreiben auf dem Display abgelegt werden kann“ wären für mich logischer.
Wahrscheinlich liegt es im Fall des Surface an Microsofts Werbesprache, die von „palm block“ spricht (auf vielen Webseite auch als „palm rejection“ übernommen).