Die kaum funktionierende Leertaste meines neuen Dell XPS 13 rief einen Dell Service Techniker auf den Plan. Wofür hat man schließlich die einjährige „schnelle und unkomplizierte Hardwarereparatur innerhalb eines Tages“ (laut Dell-Webseite) inklusive?
Nun gut, dass der Techniker dann doch acht Werktage braucht kann man eventuell noch verschmerzen. Immerhin wurde telefonisch angekündigt, dass der Techniker gerade keine Ersatztastatur vorrätig hat und diese erst von Dell zugeschickt werden muss. Also war zunächst einmal warten angesagt.
Zum unvereinbarten Termin (Telefonanruf: „ich wäre dann in einer Stunde da“ – angekündigt war eigentlich ein Terminanfrage mit einem Tag Vorlauf…) brachte der Techniker dann auch tatsächlich die Ersatztastatur und alles benötigte Werkzeug mit. Die antistatische Matte wurde zumindest untergelegt, sich selbst vor Arbeitsbeginn von einer eventuell vorhandenen statischen Aufladung zu befreien, hielt er dann aber wohl doch nicht für nötig.
Dass ein (nur für Dell zuständiger) Techniker vor Ort zum ersten Mal ein Notebookmodell vor sich hat, könnte man vielleicht verstehen – aber ehrlich gesagt hätte ich erwartet, dass Dell seine Leute an neuen Notebooks schult… Aber was soll es, so dauerte es halt etwas länger, bis der Techniker die Bodenplatte des XPS 13 abgekommen hat. Die Schrauben waren wie zu erwarten nicht das Problem. Aber um die darüber hinaus angeklippte Unterseite abzubekommen, musste der Techniker doch noch zum Spachtel/Hebel greifen. Das macht ja an sich nichts, aber bei einem Notebook mit Aluminiumgehäuse sollte man es vielleicht vermeiden, ein Hebelwerkzeug aus Metall zu verwenden. Plastik hätte bestimmt auch funktioniert und weniger Schrammen hinterlassen…
Immerhin hat er das komplette Innenleben ausgebaut bekommen. Davon, dass dann beim Einbau der neuen Tastatur plötzlich eine Schraube unauffindbar fehlte und am Ende des Gesamtzusammenbaus eine Schraube – leider einen andere – übrig blieb, will ich jetzt gar nicht reden. Und das der Techniker nicht wusste, dass das Flachbandkabel der Tastatur auf deren Rückseite festgeklebt werden muss, kann man auch verstehen, immerhin hatte er das Notebook überhaupt zum ersten Mal vor sich hat (und ich mich dagegen zuvor schon mal im Internet schlau gemacht). Immerhin hat er nach zweimaligem Hinweis, dass es sich bei der mit 3M beschrifteten Folie möglicherweise um eine Folie handelt, die man abzieht, um die Klebeschicht freizulegen, das Kabel dann doch festgeklebt.
Aber ich habe sogar etwas Neues gelernt: um Flachbandkabel aus ihren mit Plastikklemmen versehenen Buchsen zu befreien (ich habe bisher meist einen Fingernagel benutzt, um die Klemme hochzuklappen) benutzt der Profi die scharfe Spitze des ausgefahrenen Cuttermessers. Scheinbar besteht keine Gefahr, dass dabei die Leiterbahnen im Kabel in Mitleidenschaft gezogen werden…
Immerhin funktioniert am Ende der Odyssee die Tastatur jetzt so, wie man es von einem Neugerät erwartet.
Autor: sg
Erster Eindruck zum Dell XPS 13 (2015)
Mit der neuen Version des XPS 13 packt Dell ein 13 Zoll Display in ein 11 Zoll Gehäuse das nur wenig größer ausfällt als das des MacBook Air 11. Es gibt sogar die Möglichkeit, anstelle des zwar schön (hochauflösend) anzusehenden, aber aufgrund des Touchlayers spiegelnden QHD-Displays, eine Version mit mattem 1920 x 1080 Pixel Full-HD Display zu erstehen. Leider gibt es aber auch einige Dinge die sehr störend sind.
Zum einen, scheint Dell Probleme mit der Qualitätskontrolle zu haben:
- Die Leertaste funktioniert bei mir am linken und rechten Rand nicht – ich muss sie immer in der Mitte treffen. Im Vergleich zu den anderen Tasten fühlt sich der Anschlag sehr dumpf an. Eventuell funktionieren die Federn der Taste nicht – mal sehen, was Dells Support dazu sagt (evtl. kann dieser DIY Fix helfen).
- Die Entertaste (gleich schmal wie beim MacBook Air 11) liegt bei mir deutlich tiefer als alle umliegenden Tasten.
- Das Touchpad klappert schon wenn man nur leicht drauf tippt (bei YouTube hat jemand ein Video gepostet der das gleiche Problem hat und hier gibt es einen, von mir nicht getesteten, DIY Fix). Also bei jedem TapToClick, womit ich eigentlich das laute Klicken des Touchpads umgehen wollte…
Damit wären wir zum anderen auch schon bei der ersten unschönen Designentscheidung:
- Das Touchpad ist beim normalen Klicken sehr laut. Das macht schon im Zug und wohl erst recht in der Bibliothek keinen Spaß.
- Die Tastatur ist leider verhältnismäßig klein, nutzt also nicht die vorhandene Notebookbreite aus (vielleicht sollte Dell neben dem „Invinity Display“ auch ein „Invinity Keyboard“ verbauen/erfinden…)
- Wirklich unglaublich ist aber, dass das Display mit „adaptivem Kontrast“ („adaptive contrast“) arbeitet (kann ganz einfach unter dieser URL nachvollzogen werden). Bei dunklem Bildschirminhalt wird die Bildschirmhelligkeit automatisch heruntergesetzt, bei hellem Inhalt wird die Helligkeit des Displays dagegen gesteigert. Dieses Verhalten lässt sich nicht abschalten und führt dazu, dass bei dunklem Hintergrundbild und etwa dem Arbeit mit ebenfalls dunkel eingestelltem Terminal selbst am Schreibtisch manchmal nur wenig zu erkennen ist. Draußen ist das Notebook mit solchen Farbkombinationen wohl überhaupt nicht nutzbar. Da bringt leider auch das matte Display nix.
- Das Netzteil an sich ist zwar relativ kompakt, nutzt aber leider einen Kleeblattstecker mit Schutzleiter, weshalb der Stecker entsprechend voluminös ausfällt.
Bei der Linux-Kompatibilität gibt es trotz Sputnik-Projekt auch ein paar nervige Kleinigkeiten:
- Statt vernünftig unterstützter Intel-Karte wird eine WLan-Karten von Broadcom verbaut. Nicht nur, dass es keinen offenen Treiber für die Karten gibt, auch mit den existierenden Treibern werden bei mir unter Ubuntu 15.04 keine 5GHz Netzwerke erkannt.
- Das Touchpad funktioniert mit den neuen Bios-Versionen an sich ganz gut. Leider funktioniert nur die Handballenerkennung (der Treiber kennt die für palm rejection/ palm detection nötige Z-Achse nicht) bzw. das Ausschalten des Touchpads beim Schreiben bislang immer noch nicht. Daher landet man viel zu häufig beim Schreiben plötzlich an einer nicht gewollten Stelle im Text. Für den produktiven Schreibeinsatz gibt es kaum etwas schlimmeres (außer man nimmt in Kauf, immer das Touchpad an- bzw. auszuschalten…
ElsterFormular 2015@Mac OS X 10.10.3 Yosemite
UPDATE:
Eine Anleitung für das aktuelle ElsterFormular 2016 unter macOS Sierra 10.12.3 befindet sich HIER.
ALTER BEITRAG:
Jedes Jahr die gleiche Leier… nicht nur, dass immer wieder die unliebsame Steuererklärung ansteht, nein, auch an der bescheidenden Betriebssystemunterstützung des ungeliebten ElsterFormulars scheint sich Jahr für Jahr nichts zu ändern. Linux und Mac OS X werden wie gehabt offiziell nicht unterstützt. Aber das heißt ja zum Glück nicht, dass man nicht trotzdem seine Steuererklärung auf dem neuesten MacBook unter Yosemite machen kann. Die kalte Schulter der Finanzverwaltung für die nicht aus Redmond stammenden Betriebssysteme bedeutet nur, dass man sich zunächst etwas Arbeit mit Wine machen muss (vielleicht geht ja mit etwas Wein die Steuererklärung auch generell leichter von der Hand… ). Die folgende Anleitung basiert auf:
- Mac OS X Yosemite Version 10.10.3
- Wine 1.7.37
- ElsterFormular 16.1.20150424
- Foxit Reader 7.08.1216
Eventuell funktioniert diese Anleitung bei aktuelleren Versionen nicht mehr (Fehler bitte einfach kurz in einem Kommentar mitteilen). Jetzt aber zur Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Als erstes besorgen wir uns die aktuellste Version 1.7.37 von Wine für Mac über winebottler (Downloadlink) und installieren diese.
- Zum Zweiten benötigen wir natürlich das ElsterFormular (hier der Link zu der für diese Anleitung benutzten Version 16.1.20150424).
- Die heruntergeladene exe-Datei des ElsterFormulars sollte beim Doppelklick automatisch mit Wine geöffnet werden. Der Dialog „You are about to open a Wine file“ kann mit der Vorauswahl „Run directly in“ „/Users/NAME/Wine Files“ über Go abgenickt werden.
- Nach der Aktualisierung der Wine-Konfiguration und des Erstellen des Standard-Prefix sollte automatisch der Installationsdialog des ElsterFormulars starten. Der obligatorische Lizenzvertrag muss abgenickt und das standardmäßige Installationsverzeichnis kann einfach beibehalten werden.
- Die Installation wird zwischendurch mit der Fehlermeldung, dass die VC++ 2013 Laufzeit-Bibliothek nicht installiert werden konnte, unterbrochen. Wir ignorieren das zunächst einmal.
- Damit später das Ergebnis der Steuerberechnung und die Steuererklärung ausgedruckt werden können, benötigen wir noch ein PDF-Programm. Statt Adobe benutzen wir die Version 7.08.1216 des kostenlosen Foxit Readers (zum Download).
- Beim Doppelklick auf die Setup.exe sollte im „You are about to open a Wine file“ Dialog ebenfalls automatisch der Standard „Run directly in“ „/Users/NAME/Wine Files“ eingetragen sein, so dass wir der Installation das Go geben können.
- Auch beim Foxit Reader nicken wir die Eula ab, lassen den Standardinstallationsort stehen und belassen es bei der vollständigen Installation (den Resten einfach mit Voraus annehmen, außer der kostenlosen Testversion von PhantomPDF…).
- Nach der Installation nutzen wir das Angebot, den Foxit Reader einmal automatisch zu starten, um ihn dann gleich wieder zu schließen.
- Da Wine noch läuft, können wir einfach mit einem Klick auf das Weinglas den „File Manager“ starten. Hier navigieren wir zu „C:Program FilesElsterFormularbin“ und starten „pica.exe“, um das ElsterFormular zu starten.
- Das Umschalten zwischen den einzelnen Seiten der Steuererklärung verursacht bei jedem ersten Aufruf zwar eine kleinere Gedenksekunde, aber ansonsten funktioniert das ElsterFormular wie gewohnt. Das gilt auch für den automatischen Start des Foxit Readers, wenn etwa die Steuerberechnung aufgerufen wird.
Wie immer liefert natürlich auch die neue Ausgabe des ElsterFormulars keine Tipps und Tricks mit, die beim Steuersparen helfen würden. Wer also mehr als nur einige rudimentäre Ausfüllhinweise und eine logische Konsistenzprüfung haben möchte, kommt um eine Steuerberater, den Beitrag für den Lohnsteuerhilfeverein oder ein kostenpflichtiges Steuerprogramm nicht herum. Von letzteren gibt es heutzutage glücklicherweise auch einige, die nativ unter Mac OS X laufen. Dazu zählen für die Steuererklärung 2016 (also das Steuerjahr 2015) zum Beispiel:
- WISO steuer:Mac 2016
- SteuerSparErklärung MAC 2016
Daneben gibt es natürlich auch noch einige kostenpflichtige online basierte und daher ohnehin Mac-kompatible Services für die Erstellung der Steuererklärung.
UPDATE:
Nach dem Absenden der Steuererklärung an das Finanzamt kann es vorkommen, dass Elster hängenbleibt bzw. abstürzt – das Formular wurde dennoch an das Finanzamt übertragen. Der Fehler lässt sich reproduzieren, wenn nach dem Neustart des Programms über “Drucken->Drucken der komprimierten Steuererklärung / des Übertragungsprotokolls” versucht wird, den schriftlich einzureichenden Ausdruck der komprimierten Steuererklärung auszudrucken. Glücklicherweise erstellt Elster jedoch vor dem Absturz eine PDF-Datei der komprimierten Steuererklärung. Die Datei kann einfach über einen Rechtsklick auf das Wine-Symbol in der Taskleiste über den dort zu findenden “File Manager” kopiert werden. Das PDF befindet sich unter “c:usersBENUTZERNAMEApplication Dataelsterformularpicatmp” (alternativ über das Terminal unter “~/Wine Files/drive_c/users/BENUTZERNAME/Application Data/elsterformular/pica/tmp/”).