Hier mein erster Eindruck zum Huawei MateBook X 2020, das in letzter Zeit bei Amazon für 1.099 statt 1.499 Euro angeboten. Getestet habe ich es unter GNU/Linux mit Fedora 34.
The Good
- Handschmeichelndes (Material und Kanten sind viel angenehmer, weicher als beim MacBook Air m1) sehr kompaktes Gehäuse (28,4 x 20,6 x 1,36 cm) mit nur knapp über 1 kg Gewicht.
- Silver Frost etwa interessantere Gehäusefarbe als schnödes Silber (es gibt aber auch eine, leider nicht mehr so richtig verfügbare, Forrest Green – was eher türkis ausfällt – sowie eine blaue Version.
- Lüfterlos und daher komplett lautlos (auch kein Spulenfiepen wahrnehmbar).
- Sehr gute Verarbeitungsqualität auf MacBook-Niveau.
- Sehr hoch auflösendes 13 Zoll Touch-Display (3.000 x 2.000 Pixel) im 3:2 Format mit 380 nit Helligkeit.
- Free Touch Touchpad ist überall klickbar (nicht physisch, sondern ähnlich wie die Force Touch Trackpad der Apple MacBooks – es klickt also nur bei laufendem MateBook). Optisch interessant: das Touchpad geht bis an den Gehäuserand und ist nicht mit einem Steg von der Kante getrennt.
- Normal große Tastatur (ohne verkleinerte ö,ä usw. Tasten wie beim Lenovo ThinkPad x1 Nano) mit zwar geringen aber sehr gutem, gleichmäßigen Anschlag.
- Hardware läuft unter GNU/Linux tadellos (habe nur den Fingerabdrucksensor nicht getestet). Das gilt auch für das Free Touch Touchpad (inkl. Handballenerkennung) (bis auf einen Bug in libinput 1.18 – dafür einfach auf 1.17.1-1 downgraden), den Touchscreen, die Webcam, Audio und Mikrofon, Sondertasten und den Standby (etwa 9-10 Tage bei Suspend-to-Ram).
- Akku reicht (trotz nur 42 Wh) bei normaler Schreibarbeit und 1/4 Displayhelligkeit unter GNU/Linux für ca. 9 Stunden.
- Schnelle Samsung NVMe-SSD (512GB mit 3.600 MB/s read und 3.000 MB/s write im CDM).
- In versenkbarer Tastaturtaste eingebaute und damit Privatsphäre schützende Webcam.
The Bad
- Touchscreen Display spiegelt sehr stark (da hilft die Helligkeit von 380 nit auch nur bedingt).
- Wenig Anschlüsse:
- nur 2 x USB-C (kein Thunderbolt) und dann auch nur Gen. 1
- einmal Audio-Klinke
- Lüfterloses Design führt aufgrund thermischbedingter Drosselung zu starker Taktabsenkung des 4-Kern i5 bei Dauerbelastung.
- Zum Öffnen des MateBook müssen die vier geklebten Standfüße entfernt werden , da sich darunter 4 zusätzliche Kreuzschrauben verstecken.
- Austauschen lässt sich nur die 2280 m.2 NVMe-SSD. Diese guckt zwar ein Stück unter dem Headspreader, der das halbe Mainboard überdeckt und nur den Akku ausspart, hervor und auch die Schraube ist zugänglich. Zum Austausch muss der Headspreader aber scheinbar dennoch komplett entfernt werden, da die SSD nochmal separat mit Kupfer ummantelt ist und sich wegen der hochstehenden Mutter nicht einfach seitlich rausziehen lässt. Zwar lässt sich auch der Headspreader problemlos abschrauben, er ist aber auf der Unterseite an mehreren Stellen mit Wärmeleitpaste versehen.
- Der Akku ist nicht nur mit Schrauben gesichert, sondern leider auch verklebt.
The Ugly
- Die Displayscharnier könnten einen Tick straffer eingestellt sein. Beim Schreiben oder der Benutzung des Touchdisplays wackelt zwar nichts, aber bei schnellem Anheben und Positionswechsel klappt das Display doch schnell in den maximalen Öffnungswinkel.
- Webcam nur mit rauschender 720p Auflösung.
- Positionierung der Webcam als versenkbare Taste auf der Tastatur führ zu ungünstigem Blickwinkel (Nasenlöcher und schreibende Hände sind prominent im Bild…).
Weiterführende Links:
- Test des Huawei MateBook X 2020 bei notebookcheck.com