Alle Welt spricht vom „Web 2.0″. Was jedoch darunter verstanden wird, scheint sich von Person zu Person zu unterscheiden.
Der Begriff „Web 2.0″ geht auf ein Brainstorming zwischen dem Autor Tim O’Reilly und MediaLive International (eine Firma die Konferenzen veranstalte) zurück und wurde von O’Reilly im Jahr 2003 als Trademark angemeldet. Der Versuch einer Kurzdefinition 2005 reiht sich ein, in eine unüberschaubare Anzahl an Definitionen. Meiner Meinung nach, lassen sich vier verschiedene Bereiche herausarbeiten, die sich unter den Begriff „Web 2.0″ fassen lassen:
- „Simple Progress“
Darunter fallen InternetÂAnwendungen, die entscheidende Fortschritte
gemacht haben (z.B. Tauschbörsen mit Übergang zur Dezentralisierung). - „Web as Desktop“
Internet-Anwendungen, die durch den Einsatz neuer Techniken (z.B. AJAX) stark verbesserte Bedienoberflächen aufweisen und zunehmend Desktopanwendungen adaptieren. - „Collaboration“
Internet-Anwendungen stellen nicht mehr primär Inhalte zur Verfügung,
sondern bieten einen Raum für die Beteiligung der Nutzer. - „Web as Service“
Internet-Anwendungen sind keine geschlossenen Systeme mehr, sondern Serviceanbieter, die offene Schnittstellen (APIs) zur Verfügung stellen.
Die unter diese Punkte fallenden „neue Web 2.0″ Anwendungen, lassen sich in unterschiedliche Kategorien einordnen (Social Networks, Folksonomies, Publishing, Mapping, Programms, Groupware, Portals, Multimedia Filesharing und Databases). Der größte Mehrwert dieser Anwendungen gegenüber alten „Web 1.0″ Tools folgt aus der konsequenten Einbeziehung der Nutzer. Diese konsumieren nicht mehr ausschließlich, sondern stellen ihr Wissen und ihre Meinung aktiv als „user generated content“ zur Verfügung. So wird mehr Wissen publiziert, ausgetauscht und diskutiert. Dazu kommt, dass die Einstiegshürden durch neue Techniken so weit gesenkt werden konnten, dass eine Teilhabe auch ohne HTML Kenntnisse oder eigenen Webspace kein Problem mehr darstellt. Zusätzlich bieten offenen Schnittstellen die Möglichkeit, bekannte Inhalte mit anderen Daten zu verbinden und auf diese Weise, wenn auch nicht unbedingt neues Wissen zu generieren, doch zumindest neue Ansichten und Einblicke zu eröffnen.
Die zugehörige Präsentation gibts unter Uni.